Im Zug
Wieder mal einer dieser Tage, an dem die ganze Palette öffentlicher Verkehrsmittel genutzt wird. Wegen ungewöhnlicher Terminkonstellationen, take the long way home. Raus aus München-Mitte, in eine Richtung, wo die Haltestellen erst Freising, Moosburg, Landshut heißen. Danach noch mal umsteigen, weil´s um diese Zeit außerhalb der rush-hours keinen durchgehenden Zug gibt. Danach heißen die Haltestellen Gündlkofen und Bruckberg und beim Blick aus den verdreckten Scheiben der Regionalbahn merkst du, wie du nach 40 außerhalb Münchens in eine andere Welt fährst.
Die Transformation der Welten findet allerdings auch hier drin, im Zug, jetzt gerade während des Schreibens statt. Im ersten Zug, der den Münchner Hauptbahnhof verlässt: ein paar Pendler, ein paar Midi-Geschäftsleute, die nach einem Termin in der Kapitale wieder zurück müssen in ihr heimeliges Nürnberg oder Regensburg. Trolleys, Laptops, der eine oder andere i-Pod; die Insignien des Gelegenheitsreisenden, immer noch weit weg von der Blackberrywelt am Terminal 2 des Flughafens.
Danach Umstieg in die Regionalbahn. Der Zug, ein schlecht auffrisiertes 60-Jahre-Modell. Schmutz am Boden, eine Heizung, die entweder eiskalt oder restlos überhitzt und ansonsten kein Zwischending kennt. Die Leute, Pendler zwischen Gündlkofen und Wallersdorf. Offene Bierflaschen am Nachmittag, Aldi-Klamotten, Lidl-MP3-Player statt iPod. Nichts zu sehen von Idylle, stattdessen Provinzreste, die ihr Leben hier irgendwo begonnen haben und die es auch hier beenden werden und die den Lauf der Welt nur aus zweitklassigen Nachrichten ihrer Heimatzeitung mitbekommen.
Der Schaffner hat abgekaute, dreckige, gelb eingefärbte Fingernägel.
Es gibt kausale Zusammenhänge zwischen dem Verkehrsmittel und den Leuten, die es nutzen. So viel ist mir seit heute Nachmittag klar.
Die Transformation der Welten findet allerdings auch hier drin, im Zug, jetzt gerade während des Schreibens statt. Im ersten Zug, der den Münchner Hauptbahnhof verlässt: ein paar Pendler, ein paar Midi-Geschäftsleute, die nach einem Termin in der Kapitale wieder zurück müssen in ihr heimeliges Nürnberg oder Regensburg. Trolleys, Laptops, der eine oder andere i-Pod; die Insignien des Gelegenheitsreisenden, immer noch weit weg von der Blackberrywelt am Terminal 2 des Flughafens.
Danach Umstieg in die Regionalbahn. Der Zug, ein schlecht auffrisiertes 60-Jahre-Modell. Schmutz am Boden, eine Heizung, die entweder eiskalt oder restlos überhitzt und ansonsten kein Zwischending kennt. Die Leute, Pendler zwischen Gündlkofen und Wallersdorf. Offene Bierflaschen am Nachmittag, Aldi-Klamotten, Lidl-MP3-Player statt iPod. Nichts zu sehen von Idylle, stattdessen Provinzreste, die ihr Leben hier irgendwo begonnen haben und die es auch hier beenden werden und die den Lauf der Welt nur aus zweitklassigen Nachrichten ihrer Heimatzeitung mitbekommen.
Der Schaffner hat abgekaute, dreckige, gelb eingefärbte Fingernägel.
Es gibt kausale Zusammenhänge zwischen dem Verkehrsmittel und den Leuten, die es nutzen. So viel ist mir seit heute Nachmittag klar.
Herzogspitalstr. 14 - 22. Mär, 20:43