Natürlich bin ich dann irgendwann nochmal wach geworden in dieser Nacht. Zu früh eingeschlafen, geweckt worden, das wars dann. Zum iPod gegriffen und dann fiel mir ein, dass es den perfekten Pop-Song bereits gibt (eine Debatte, die ich mal mit einem guten Freund hatte...gibts den Song schon oder kommt er noch). ER ist schon da, schon seit fast 40 Jahren. Nicht, dass das zwingend bedeuten müsste, es sei auch mein erklärter Lieblingssong. Nein, aber es ist der perfekte Song. Mir fällt nicht ein, was man noch besser machen könnte und mir fällt auch nicht ein, was in irgendeiner Weise vergleichbar wäre.
Das Bizarre dann, dass der Song eigentlich aus zwei verschiedenen Songs besteht, die ursprünglich nichts miteinander zu tun hatten. Irgendwann merkte das wahnwitzigste Komponisten-Team aller Zeiten dann, dass dem jeweils einzelnen Teil des einen noch irgendetwas fehle. Also warf man die Dinger zusammen, arrangierte es revolutionär, ließ ganze Traktate rückwärts spielen und mischte dann irgendwann noch einen markerschütterneden John unter eine wunderbare Gesangspassage von Paul. Und seitdem jagt mir dieses Ding immer wieder aufs Neue Schauer über den Rücken. Jedesmal. Funktioniert zuverlässig.
Heute auch. Ich habe wundebar weitergeschlafen, danach...
Irgendwann in der Nacht läutete das Telefon, eine weibliche Stimme, ob denn alles in Ordnung sei. Kein Lebenszeichen mehr, den Fußball-Live-Blog abrupt abgebrochen, nichts mehr.
Ich lag da, ausgestreckt auf dem Bett, den Laptop im Arm, das Handy und die anderen Gadgets verstreut und auf dem TV-Schirm duellierten sich zwei Western-Helden in schwarzweiß.
Zu exzessiv, das alles, in den letzten Wochen. Geh langsam wieder vom Gas, Junge, oder anders: Tritt da aufs Gas, wo es sich lohnt. Ich habe selten Schlaf so gebraucht wie letzte Nacht.