22
Jun
2006

Auf einer Insel...

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You would not understand...

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...this is not how i am...

Shine on...

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...oder besser: die Musik zum Foto. Und zum Film.

Rheinische Adria

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Guten Abend, denke ich mir, als ich diesem Fluss nähertrete. Guten Abend, bisher dachte ich, du seist eine stinkende dreckige Brühe. Mit viel Gift und so flach und gesichtslos wie der ganze Westen. Ich pflege meine Feindbilder, musst du wissen. Aber ich muss dir zugestehen, dass du an solchen Abenden wie heute eine spröde Schönheit bist. Mit ein klein wenig südländischem Charme, aber trotzdem grundsolide treudeutsch.


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Ich könnte Dich mögen. Nicht so sehr wie die wilde Isar, dazu bist du mir zu behäbig, zu uninspiriert. Die Isar, ach, ich liebe sie dafür, dass sie rebelliert, wild und ungezähmt ist, obwohl man immer wieder versucht hat, sie zu bezwingen. Du bist...bezwungen. Trotzdem noch sehr mächtig und ja, irgendwie reizvoll. Du hast Seiten, die ich Dir nie zugetraut hätte.

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Mach Dir keine Hoffnungen, meine Feindbilder revidiere ich nicht so leicht. Aber immerhin, ich könnte mich mit Dir arrangieren.

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Für ne Zeit.

Und jetzt...

...gehe ich an den Rhein. In die Abendsonne. Mit Kameras. Wer weiß, wann ich das nächste Mal bei solchen Lichtverhältnissen eine solche Chance bekomme.

Not for sale

Man bekommt merkwürdige Angebote, wenn man einen anständigen PageRank hat.

Hey NeoCons, this Blog is not for sale!

Dass man es denen aber auch immer nur mit Brachialgewalt beibringen kann.

Uniform

Sie saßen eine Reihe hinter mir im Flugzeug, und sie benahmen sich, wie sie und ihre Spezies sich immer benehmen. Einen Tick zu laut, zu selbstsicher, zu billig. Mit dem vorgetäuschten Selbstbewusstsein, dass sie die Welt erobern, weil sie jetzt gerade in ein Flugzeug steigen, uniformiert, dass Roger Waters seine helle Freude daran hätte und "The Wall" glatt nochmal drehen würde. Einheiuniform: die gleichen leeren Gesichter, die dauerkarierten Hemdchen. Der grau/blau/schwarze Anzug, die völlig deplatzierte Krawatte, braune Budapester, Trolley oder Täschchen im Arm. Solche, wie ich sie vor Jahren selbst abgewickelt hatte, die Blender, die Totengräber, die Langweiler, die aufgeblasenen Mittelmäßigen. Solche, die keine Sekunde an sich selbst zweifeln würden, obwohl sie jeden Grund dazu hätten.

Sie saßen also hinter mir und begannn sich zu unterhalten. Über Börsen, Indizies, Big Deals, Big Money, High Hopes. Und über ein Parkett, eine neue TV-Moderatorin, die ich dummerweise zufällig ganz gut kenne. Eine heiße Maus, da waren sich die Karoträger dann schnell einig, eine der man es dochmal so richtig besorgen sollte und eine, die nur darauf warten würde, dass sie einer vom LH-Flug von München nach Köln mal so richtig beglücken würde. Dabei lebt die gute Frau ziemlich glücklich mit einem Mann zusammen, der genau das Gegenteil der uniformen Fratzen ist: klug, nachdenklich, reflektierend, individuell. Und sportlich.

So reden sie immer, wenn sie unter sich sind. Wenn die Frau zuhause nichts mitbekommt und der man stattdessen erzählt, wie wichtig man sei und welch anstrengenden Job man habe. Muss ja das grenzdebile Frauchen nicht wissen, dass sich unter dem Hemdkragen und dem Boss-Anzug das Gemüt eines Bauarbeiters befindet, der beim Anblick einer TV-Moderatorin denkt: ficken.

Ich hörte dem Geschwafel noch einige Zeit zu, bedauerte im Stillen, dass ich angeschnllt war und ihnen insofern nur ehr eingeschränkt ein wenig Gewalt antun konnte und sah mich um, ließ den Blick schweifen durch dieses montagmorgendliche Panoptikum der Oberflächensurfer und Dauerschwätzer, denen aus jedem Satz das geheuchelte Selbstbewusstsein trieft, die in jede sich bietende Gelegenheit einzuflechten versuchen, welches großartige Event sie am Wochenende wieder besucht haben und welch weltrevolutionäre Dinge sie in dieser Woche wieder starten würden. Man hat sie dann direkt vor Augen, wie sie in ihren streg reglementierten Legebatterien vor sich hin arbeiten (denken kann man das nur sehr eingeschränkt nennen) und so austauschbar sind wie ein Legoklötzchen.

Ich habe diese Figuren noch nie mit einem Buch gesehen. Immer nur mit Handelsblatt und FTD.

Und mittendrin, als ich befürchtete, ich würde allmählich eine gewisse Paranoia entwickeln, musse ich lachen. Einfach lachen. Wenn sie eine Ahnung hätten, was die kleine, scharfe TV-Maus, die sie mal so richtig flachlegen wollten, wirklich über sie und ihresgleichen denkt, würde ihnen die Solariumbräune aus dem Gesicht weichen.

Am Rheinufer

Köln-Rodenkirchen, Rheinufer, 7.30 Uhr, über 20 Grad schon draußen, leichter Wind, die Sonne glitzert auf den leichten Wellen. Sand unter den Laufschuhen, minimale Laufbekleidung. Laufen, einfach nur laufen.

Tage wie dieser können eigentlich nur gut werden. Nach so einem Anfang.
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