Wald, Wölfe, Wolken

Auf den ersten Blick: eine Postkartenidylle. Der wie immer strahlende Himmel, es geht rauf auf gut über 1000 Meter, Wälder, Seen, wunderbar.
Der zweite Blick: Niederbayern. Nicht so zugänglich, so leicht zu haben und zu bekommen vom Touristenvolk, das anscheinend denkt, man erobere Niederbayern mal eben auf einem kleinen Rundweg mit anschließender Erfrischung. Niederbayern ist sperrig und trotzig und hier oben herrscht Wildnis. Echte Wildnis. Man hat eigens einen Nationalpark angelegt. Dort stirbt die Natur und lebt wieder neu auf. Hier leben Wölfe und Luchse und es ist hier nicht so wie in den oberbayerischen Postkarten-Idyllen, wo ein Bär zur Staatsaffäre gemacht und sofort erlegt wird, weil er irgendwelche Wanderer aus Gütersloh erschrecken könnte.

Nix da, nicht mit uns. Man kann den Wölfen zusehen, wie sie sich in ihrem Gehege räkeln, man braucht aber Glück dazu. Das hier ist kein Zoo mit kleinen Käfigen, das ist - Urwald. Man entdeckt atemberaubende Blicke - und man kann sie leider kaum ins Bild setzen. Irgendwas fehlt. Athmosphäre. Dieses leise Rauschen von Blättern, das Knacken von Ästen.

Man kann dieses Niederbayern nicht auf ein oder zweimal entdecken. Man kann es ja nicht mal aufs erstemal fotografieren.
Herzogspitalstr. 14 - 24. Aug, 20:08