...verehrte Besucher: Ein Mini-Dirndl ist die Vergewaltigung aller Traditionen und guter bayerischer Geschmäcker. Ignorantenpack.
Herzogspitalstr. 14 - 18. Sep, 18:21
Darüber werde ich vermutlich demnächst ein Buch schreiben können.
Halt mal...mir kommt da gerade so eine Idee.
Herzogspitalstr. 14 - 18. Sep, 18:20
Du sitzt im Zugund du wunderst dich. Woher, verdammt nochmal, kommt dieses unerträgliche Gedudel, welcher Narr spielt morgens um 9 ungefähr 500 Kilometer von München entfernt "Ein Prosit der Gemütlichkeit"? Der Narr ist die Deutsche Bahn, die es für einen Ausbund der Originalität hält, jedem Reisenden, der Richtung München unterwegs ist, mit derlei Geschmacklosigkeiten zu unterhalten. Dass zwei Sitze weiter von mir eine schwer bewaffnete und mit allen Wiesn-Utensilien ausgestattete Horde sitzt, die du spätestens heute abend gegen 21 Uhr halbwegs unzurechnungsfähig im Areal rund um die Theresienwiese schwanken sehen wirst, macht die Sache nicht angenehmer.
In den Zeitungen des Boulevards ist jetzt wieder der Wiesn-Wahnsinn ausgebrochen. Die Epiogonen von Kir Royal hecheln wieder den A- bis D-Promis hinterher - wer hat in welchem Zelt und vor allem, wer hat mit wem. Die A-Liga wird eh fotografiert, für die D-Liga empfiehlt sich entweder ein Verzicht auf Unterwäsche unterm Dirndl oder ggf. Drogenkonsum im Autoscooter, sonst wird das nix mit dem Eintrag in die Klatschspalte. Im Übrigen drängt sich der Eindruck auf, dass Wiesnabende ohne die Anwesenheit von V. Ferres inzwischen per Gesetz unter Strafe gestellt worden sind.
Ich mag Bayern, ich mag München, ich mag Volksfeste und eine Volksfest-Maß auch noch. Aber wenn diese klebrige Sippschaft die Stadt wieder verlassen hat und wenn in den Zügen der Deutschen Bahn nicht mehr "Ein Prosit", dann ist es wieder das wirkliche, lebenswerte, unverfälschte Bayern.
Herzogspitalstr. 14 - 18. Sep, 13:33