Die eine alte Platte...
...werter Freund A., die ich unbedingt haben wollte, die Du dann unter ziemlichen Mühen von analog auf digital iTunes-kompatible Files verwandelt hast, um sie danach als Schnulzenzeugs niederzubügeln - Du hast in einer Hinsicht recht:
Sie funktioniert nur, wenn man gerade eben von einem weiblichen Wesen, sagen wir es mal vorsichtig, emotional berührt ist.
Dann aber extrem gut.
Die Platte muss man(n) dann allerdings schon alleine hören; dem auserwählten weiblichen Opfer sollte man das Teil keinesfalls zukommen lassen. Durchaus von Vorteil, dass das Ding inzwischen so rar geworden ist, dass das Opfer nicht einfach in den nächsten Plattenladen stiefeln und kaufen kann. Manche Dinge gibts nicht mal für Geld.
Und zudem mag ich das Ding tausendmal lieber, als das larmoyante und affektierte Mittvierziger-Genöle heutiger Tage.
Außerdem verbinde ich seit neuestem mit dieser Platte, wie wir in a town called P. am offenen Fenster saßen, es war igendwie drei Uhr morgens, ich hatte zum ersten Mal seit Dekaden wieder eine selbstgedrehte Zigarette geraucht und dazu entlakten Kaffee getrunken, weil ich noch fahren musste und außerdem vom Abend vorher noch bedenklichen Restalkohol hatte.
Nicht die schlechteste Assoziation.
Sie funktioniert nur, wenn man gerade eben von einem weiblichen Wesen, sagen wir es mal vorsichtig, emotional berührt ist.
Dann aber extrem gut.
Die Platte muss man(n) dann allerdings schon alleine hören; dem auserwählten weiblichen Opfer sollte man das Teil keinesfalls zukommen lassen. Durchaus von Vorteil, dass das Ding inzwischen so rar geworden ist, dass das Opfer nicht einfach in den nächsten Plattenladen stiefeln und kaufen kann. Manche Dinge gibts nicht mal für Geld.
Und zudem mag ich das Ding tausendmal lieber, als das larmoyante und affektierte Mittvierziger-Genöle heutiger Tage.
Außerdem verbinde ich seit neuestem mit dieser Platte, wie wir in a town called P. am offenen Fenster saßen, es war igendwie drei Uhr morgens, ich hatte zum ersten Mal seit Dekaden wieder eine selbstgedrehte Zigarette geraucht und dazu entlakten Kaffee getrunken, weil ich noch fahren musste und außerdem vom Abend vorher noch bedenklichen Restalkohol hatte.
Nicht die schlechteste Assoziation.
Herzogspitalstr. 14 - 30. Jul, 11:57
A town called P.
Und klar gibts Platten, oder besser ganze Musikrichtungen, die Dich unter den entsprechenden emotionalen Bedingungen extrem berühren. Schluchz. Nur: Spätestens am nächsten Morgen isses Dir peinlich, dass Du sowas überhaupt besitzt und Du gehst heimlich in den Garten und vergräbst das Ding so tief wie es nur geht. Bevor das noch einer sieht.
Natürlich machst Du erst noch Sicherheitskopie, die Du unter falschem Namen mitten in Deiner Motörhead Sammlung versteckst. Klar doch.
Hab ich das echt gesagt? Das würde ja bedeuten, dass ich irgendwann mal von einem weiblichen Wesen emotional berührt worden bin. Sonst hätt ich das doch garnicht wissen können.
Was solls. Erzähls einfach nicht weiter...
A Town: Die Assoziation kam nur, weil ich derzeit noch ein paar Versäumnisse von früher aufholen muss. In meinem atonalem Wahn von damals sind mir ein paar echte Perlen nicht aufgefallen. The Jam, Paul Weller, Style Council zum Beispiel. Registriert, aber nicht viel mehr. Dieses Jahr bei Paul Weller in München dann hat er seine alte Übernummer gespielt: A Town called Malice. Es war einfach nur geil. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich den Song nicht höre. Und deswegen A Town called...P.
Bier und entlakter Kaffee: Das nächste Mal kannst du dir Kiste schon in die Ecke stellen. Ich war doch nur vom Abend davor noch restlos erledigt. Selbstgedreht war aber lustich.
Emotionale Berührung: Komme gerade ausm Garten zurück. Erde klebt noch am Spaten. Stimmt schon, da gibts Augenblicke auf dem Teil, meine Güte...nach allen rationalen Maßstäben unerträglich (Try to deny that I miss you...so it´s strange everywhere I go...na den Rest kennst du ja).
Und den Rest: nicht hier. Vor allen Leuten.
Ich hatte seit 10 Jahren nix von Dir gehört, gesehen und nicht mal gelesen. Und obwohl ich Dich problemlos wiedererkannt habe, konnte ich mir nicht sämtliche Deiner Assoziationen merken. Und ich hab schon ein ganz gutes Gedächtnis, besonders für die unwesentlichen Dinge des Lebens.
Das einzig richtig neue war die Art wie Du OK (okay) sagst. Je nach Betonung klangs manchmal wie:
...Ich hab Dich leider nicht verstanden, aber sag das bitte nicht nochmal... Passt ja auch zur Uhrzeit.
Aber dass ich innerhalb von zehn Jahren keine einzige neue Variante mehr drauf haben soll, als ein dahingenöltes OK, das in etwas bedeuten soll, dass ich zwar keine Ahnung habe, was Du da sagst, es aber aus Gründen der Bequemlichkeit einfach mal so akzeptiere, erstaunt mich dann doch.
Ich seh´aus wie 31 und bin auch immer noch derselbe Rotzlöffel???
Je nach Betonung hab ich gesagt: Das lässt immerhin noch andere Interpretationsmöglichkeiten zu.
Abgesehen davon wars nur ein Zitat aus der guten alten HRK Zeit. Wenn sie denn überhaupt gut war. Alt in jedem Fall.
Und natürlich siehst Du aus wie 31. Höchstens.
So, jetzt geht der Trend zum Zweitkaffee. Leider nicht entlakt.
Hey, und kein Mensch nimmt mich ernst, wenn ich aussehe wie 31. Gib mir mal noch ein paar Jahre dazu, bitte.
Apropos A. : A. hat auf meine Mutter damals immerhin soviel Eindruck gemacht, dass sämtliche Freundinnen in meinem Bekanntenkreis ab da alle ausnahmslos A. hießen.
Nungut, und bei mir waren die Nachwirkungen so heftig, dass ich Jahre später noch bei weiblichen Wesen, die dummerweise ebenfalls den Namen A. trugen, reflexartig gesagt habe, sie sollen sich bloß von mir fern halten. Gut, dass der Name inzwischen eher selten geworden ist.