Schrumpfköpfe
Bei den Nürnberger Prozessen sorgte es damals für ziemliches Aufsehen und Entsetzen, als einer der Ankläger einen waschechten Schrumpfkopf hervorzog. Letzteres gehörte ursprünglich einem Polen, der seinen Spaß beim Sex mit einer Deutschen fand. Den Schrumpfkompf wiederum nahm sich danach ein deutscher Lagerkommandant als spaßiges Spielzeug: Er benutzte ihn als Briefbeschwerer auf seinem Schreibtisch.
60 Jahre später entsetzt man sich wieder über deutsche Uniformierte, die Totenköpfe irgendwie zweckkentfremden. Und pflichtschuldigts spricht man davon, dass man die Maßnahmen in der staatsbürgerlichen Bildung verschärfen müsse und dass sowas sicher nur Einzelfälle seien.
Es ist ja nun schon ein paar Tage her, dass ich diesem Haufen angehörendurfte musste, aber das ruft nicht einmal müdestes Schmunzeln hervor. Der so genannte staatsbürgerliche Unetrricht damals, das waren Schlafstunden, bevorzugt abgehalten nach irgendwelchen nächtlichen Gewaltmärschen, nach denen du sogar im Stehen an der Klowand einschläfst. Abgehalten von irgendwelchen Unteroffiziers-Dienstgraden, die irgendwas vorlasen, was sie in irgendeiner Vorschrift mal gefunden hatten und eh nicht kapierten und auch gar nicht kapieren wollten. Und irgendwie feixten dabei alle ein wenig und klar war eh: Der Feind steht erstens im Osten und die Zivilisten sollte man, ad zwo, bei sowas nicht mitreden lassen, wenns um soldatische Belange geht, kommt eh nur Bullshit bei rum.
Einzelfälle? War nicht so sehr mein Eindruck, wenn ich an die Leute von damals zurückdenke. Und es würde mich nicht wundern, wenn die Totenkopfspieler in der Truppe auf eine Menge versteckter Sympathie stoßen würden, zumindest aber auf eine Art Grundverständnis, nach dem Motto: Die stellen sich wieder an, da draußen.
Der Totenkopf war doch eh schon tot.
60 Jahre später entsetzt man sich wieder über deutsche Uniformierte, die Totenköpfe irgendwie zweckkentfremden. Und pflichtschuldigts spricht man davon, dass man die Maßnahmen in der staatsbürgerlichen Bildung verschärfen müsse und dass sowas sicher nur Einzelfälle seien.
Es ist ja nun schon ein paar Tage her, dass ich diesem Haufen angehören
Einzelfälle? War nicht so sehr mein Eindruck, wenn ich an die Leute von damals zurückdenke. Und es würde mich nicht wundern, wenn die Totenkopfspieler in der Truppe auf eine Menge versteckter Sympathie stoßen würden, zumindest aber auf eine Art Grundverständnis, nach dem Motto: Die stellen sich wieder an, da draußen.
Der Totenkopf war doch eh schon tot.
Herzogspitalstr. 14 - 26. Okt, 07:20