...auf das ich gewartet habe, obwohl ich Comebacks nicht ausstehen kann: Aber bei dieser Dame hier habe ich als Neunjähriger gedacht, dass so wohl eine Frau sein müsse. So und nicht anders, jawoll.

Laut röhrend, im engen Lederanzug, trotzdem keine optische Bankrotterklärung. Was man so denkt. Als Neunjähriger. Jedenfalls war ich mir sicher, dass das die härteste Rockerin der Welt sein müsste und dass es auch nie wieder eine härtere Rockerin geben würde.

Wenn ich sie heute nölen höre, muss ich herzlich lachen. Aber dafür, dass ich damals staunend vor der schwarzweiß flimmernden Kiste gehockt und darauf gewartet habe, dass Ilja Richter sie mit sich überschlagender Stimme ankündigt, verzeihe ich ihr fast alles.

Sogar eine vermutlich fürchterliche Comeback-CD. Und sogar die Tatsache, dass die heute 55jährige Rockerin in ihren Lederklamotten momentan etwas albern aussieht.

Zwei kurze Abschnitte ohne Schneefall bisher heute. Es sieht aus wie im Januar, tiefster Winer auf Münchens Straßen. Durchsage an der Tramlinie 18: "Wegen starker Schneeverwehungen..."

Trotzdem heute morgen wieder durch den Englischen Garten gerannt. Nach ner Stunde ausgesehen wie ein Schneemann. Haare vereist, Schneeklumpen bis zu den Knöcheln, die dreischichtigen Laufklamotten durchweicht bis auf die Haut.

Winter in München ist etwas wunderbares - wenn man weiß, dass es bald vorbei ist.

Am Montag gehts zu den Kaiser Chiefs in die Muffathalle. Und wenn kurz danach die nächste Eisszeit ausbricht, es wird geilgeilgeil.

I predict a riot.

12 Wochen war der Edi krank, jetzt kräht er wieder - Gott sei dank.

(Gefunden in der Süddeutschen zum Aschermittwochs-Auftritt des Herrn S.)

Rasante Idee mit einem Kollegen heute beim Mittagessen: Wir nehmen heute nacht zwei ausgestopfte Schwäne, drapieren eine Schaffnermütze daneben und lassen aus dem weit aufgerissenen Maul des Killer-Schwans eine blutende Menschenhand ragen.

Danach rufen wir "Bild" und die anderen Verdächtigen an.

..sieht sogar München merkwürdig trostlos aus. Bitte Schneefall einstellen. Bitte.

Sich die "I had a dream"-Seite der Zeit zu Gemüte zu führen, hat hohes Depressionspotential: Vanessa Redgrave beispielsweise schildert, wie sie tief berührt war, als sie das erste Mal die Erklärung der Menschenrechte im Radio hörte. Als Elfjährige, wohlgemerkt.

Komisch, ich glaube, als Elfjähriger waren mir Menschenrechte ziemlich egal.

Faschingsdienstag, was für ein wundervoller Tag, ein neues Blog zu beginnen. Der Tag, an dem die U-Bahnschächte morgens um 8 Uhr kuriose gestalten auswerfen, mit billigen Perücken auf dem Kopf, mit Kostümen, die der Inbegriff zwanghafter Biederkeit sind - und beseelt von dem festen Willen, sich heute mal so richtig abzuschießen, aber so richtig mal. Erlaubt ist, was in feuchten Träumen des Spießerelends gefallen könnte. Man erkennt den Durchschnitts-Langweiler übrigens an seinem Verhältnis zum Fasching: Wenn er sich morgens um 10 schon freut wie dolle auf das Marktfrauenbesaufen auf dem Viktualienmarkt, wenn er das als einen der Höhepunkte des Arbeitsjahres begreift und dann um 12 den Griffel fallen lässt, damit er sich reinwerfen kann in die Masse anderer Durchschnittslangweiler, und wenn er dann eine verdreckte Masse aus grauen Schneeresten, Rollsplit, Glasscherben und achtlos auf den Boden geworfenen Flyern als den Inbegriff des Heute-hauen-wir-auf-die-Pauke feiert - dann hast du ihn entdeckt, den Durchschnittslangweiler.

Morgen hat er einen Kater. Und wie, boaah.