13
Mrz
2006

Totalausfall

Von heute morgen 8.30 Uhr bis gerade eben: Totalausfall bei meinem Provider, rien ne vas plus.

Ich kam mir vor wie ein Junkie, als ich vorhin bei der Hotline anrief und mit zittrigen Fingern fragte, wann es wieder gehen würde.

Die Leute schauen bestimmt schon ganz komisch, wenn sie mich sehen.

12
Mrz
2006

Invasion der Aufblondierten

Wenn man in München-Mitte lebt, kann man all das, wofür die Stadt berühmt und manchmal auch berüchtigt ist, live erleben. Man erlebt unglaublich aufblondierte Bar-Schicksen aus dem Lenbach, die dort erst kellnern und später zunächst Strunz und dann Effenberg heißen und durch die Klatschspalten flanieren (mit der Endausbaustufe "Moderatorin", vgl. hierzu auch Kerth, Verena). Man sieht inflationär viele Proll-Porsches, gegelte Windeier, gestriegelte Blender, geföhnte Heißlufterzeuger. Daneben stehen dann in Schuppen wie dem Lenbach wahlweise gelangweilte Sekretärinnen oder hoffnungsfrohe 19-Jährige, die mit geübtem Blick taxieren, ob mann noch gold oder schon platin auf der Kreditkarte hat. Wenn dann irgendwann noch ein FC-Bayern-Profi dem Laden die Ehre gibt oder wahlweise noch irgendeiner, der gerade in der Oly-Halle ein paar Tausen Leute zum Kreischen gebracht hat, ist der Laden geadelt. Zumindest in den Augen der Aufblondierten und der Prollporschefahrer.

Man weiß also ziemlich genau auf was man sich einlässt, wenn man nach München-Mitte zieht. Noch dazu, wenn in der gleichen Straße das Mia residiert, das irgendwann bis vor kurzem zumindest noch Frl. G. Siegel gehört hat und in dem sich irgendwie auch mal Figuren wie Tommy Haas rumgetrieben haben. Und obwohl man das genau weiß, ist es irgendwie unerquicklich, wenn man die neuesten Studien liest, denen zufolge der Trend noch stärker wird. Demnach verdrängen die Reichen jetzt die Gutsituierten, demnach steht München-Mitte vor einer Invasion der...nunja, siehe oben. Operwohnungen in München, der neueste Trend. Der Rest außendrum als Exil für junge Familien, die sich wenigstens das Umland noch leisten wollen und können; das flache Land draußen Richtung Niederbayern als künftiges Seniorenreservat und Domizil für intellektuelles Lumpenproletariat. So hätten sie das gerne, die Operngänger.

Man muss diese Stadt schon sehr mögen, um es in ihr aushalten zu können.

11
Mrz
2006

Muss am Wetter liegen

Heute Bayern 3 gehört und dabei einen Song von James Blunt gehört und dabei festgestellt, dass ich ihn mag. Muss am Wetter liegen.

Ich hasse mich dafür.

9
Mrz
2006

Damals und heute

Den Spaß sollte man sich gelegentlich machen: täglich auf BR alpha die "Tagesschau vor 25 Jahren" anschauen. Heute, leicht ermattet auf der Fernsehcouch, kurz mal weggenickt, danach gedacht ich leide an Vogelgrippe oder schlimmerem: Eingeschlafen bei einer Geschichte über einen Streik der IG Metall aus dem März 1981, wieder wach geworden bei Streikbildern. Was was los? Sekundenschlaf? Ein 30 Minuten-Beitrag über Streik? Lösung: Nach der alten Tagesschau kommt die aktuelle Tagesschau, die aber generell mühelos mit altem Archivmaterial zu produzieren wäre. Die gleichen Bilder, die gleichen Parolen, dasselbe Gefasel von den ausbeutenden Arbeitnehmern und den halb-marxitischen Gewerkschaften. Dazwischen, zugegeben, eine kurze Meldung über Streiks in Großbritannien, und, yeah, the times are a-changing: Empört hatten die Gewerkschaften das 7-Prozent-Angebot der Arbeitgeber abgelehnt und stattdessen 15 Prozent verlangt. Mindestens.

Aber sie sind nah dran, der vermutlich beliebteste Mann im Land (Bsirske) und die anderen: Jetzt geht nur noch um geschätzte 13 Minuten Mehrarbeit am Tag. Danach kann Bsirkse die Rolle des Schmalspur-Arbeiterführers wieder ablegen und im Aufsichtsrat der Lufthansa den Gemütstyrannen geben.

Und ich hab´ne echte Chance, dass die verdammten Mülltonnen vorm Haus wieder geleert werden.

Tram 18

Für mich wiederentdeckt und während der Schnee-Tage schmerzlich vermisst: Tram-Bahnen. Echter, langsamer, münchnerischer.

Und die Leute schauen nicht ganz so verkniffen wie in den engen U-Bahn-Röhren.

Tram 18 zum Stachus, meine aktuelle Lieblingsstrecke. Halbnostalgischer Trip vorbei am Hauptbahnhof-München der 50er und 60er Jahre, an vielen Stellen inzwischen etwas deformiert und abgewirtschaftet, bettlermafiamalträtiert, fest in türkischitalienischerrumänischer Hand, häufig aber mit etwas aufblitzendem Anti-Charme des Wirtschaftswunders. Viel hässlicher als hier kann eine Eingangshalle in einen Bahnhof kaum sein. Sie wird mir trotzdem fehlen, wenn sie demnächst abgerissen und durch ein Stahlchrommonstrum ersetzt wird.

8
Mrz
2006

Vögel kotzen nicht

ENTEN_01

Ich weiß, werte Freunde, es ist nicht das erste Mal, dass ich mit diesem Comic nerve - aber immerhin in diesem Blog zum ersten Mal. Aber ich finde ihn nach wie vor großartig.

Vor allem an Mittwochabenden im März, an dem es schon wieder ein Wetterchen hat, das vermuten lässt, dass wir bald in einem Schneehaufen untergehen.

Vogelpsychose

Situation

Und diese Tafelente, morgens beim Laufen im Englischen Garten...die hat se auch nicht mehr alle.

7
Mrz
2006

München leuchtet

Muss man mal machen: Morgens zu Fuß am Stachus vorbei zum Hauptbahnhof, abends in der Ecke Goetheplatz eine U-Bahn suchen. Leute, die im Dreck liegen, Bettler auf den Straßen, Dreck, der von kaputten Fassaden blättert.

München leuchtet. Für alle, die es sich erlauben können.

Ein Abend mit den Chiefs

Was man aus einem Abend mit den Kaiser Chiefs lernen kann:

Die Leute lieben das Gemeinschaftsritual. Ich hasse es. Dieses Zugabe-Gequäke und demonstrative zustimmende Gejohle nach einer Ansage ist auch nichts anderes als eine Polonaise bei Karl Moik.

Und: Kauft euch mal besser sitzende Hosen und sucht euch nen vernünftigen Friseur, Jungs um die 20.

Aber die Band ist cool, keine Frage.

6
Mrz
2006

Wo leben wir eigentlich...?

Matsch

Wir verlieren in Italien 1:4, unser Bundestrainer kommt nicht ztur Trainertagung. Sommerreifenfahrende Holländer legen unsere winterlichen Straßen lahm.

Und der Schnee ist auch noch nicht weggeräumt.

I predict a riot

Heute abend Ausflug zu den Kaiser Chiefs. Sehr angesagt, das ganze, very british, very cool. Muss ich heute noch sehen, weil beim nächsten Mal die Kritiker dann nölen, es sei aber irgendwie nicht mehr so cool und so angesagt wie es mal war. Und in die Oly-Halle (wo die Jungs dann vermutlich in drei Jahren spielen) gehe ich nur im Ausnahmefall - wenn bspw. irgendein Vehikel vom Range Deep Purple oder Alice Cooper zu besichtigen ist. Mich von 8000 wildgewordenen einmal-im-Jahr-Konzertgängern bei Depeche Mode tottrampeln zu lassen, während sie ihre stumpfsinnigen Gemeinschaftsrituale zelebrieren, muss ich nicht haben.

5
Mrz
2006

Ich bin ein Ego

Mit Schmunzeln gelesen: Blogger seien selbstverliebt, exzentrisch, egomanisch. Sagt einer, der als Chefreporter beim SWR mittendrin in sitzt in kuscheligen öffentlich-rechtlichen Elefantentürmen, in Gut-Mensch-Publikationen davon schreibt, dass Journalisten keinerlei PR machen dürften und dann selber Veranstaltungen von Kreissparkassen moderiert, die natürlich keinerlei werbliche Zwecken dienen.

Ich wusste schon, warum ich vor ein paar Jahren bei den öffentlich-rechtlichen die Reißleine gezogen habe.

Dann lieber selbstverliebter Blogger mit einem Ego knapp größer als ein Eisberg.

Ich bin ein Schneemann

Winter

Da, wo ich wohne, wenn ich nicht in München-Mitte bin, braucht man gute Oberarme und eine stabile Schneeschaufel. Manchmal zumindest, so wie heute.
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München Mitte

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Out of Munich

Auf dem Bücherstapel

Im Plattenschrank


Kaiser Chiefs
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Love


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Paul Weller
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On An Island



Kaiser Chiefs
Employment



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Herzogspitalstr. 14 - 17. Mai, 00:55
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Hätte mich jemand gesehen, hätte er mich für bekloppt...
Herzogspitalstr. 14 - 16. Mai, 23:28

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Zuletzt aktualisiert: 14. Apr, 00:10

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