Wunderbar, einfach nur wunderbar.

...weils atemberaubend gut sein soll. Das erste und wohl auch einzige auch noch autorisierte Remix-Album der einzigartigen Helden. Die SZ jubilierte auf ner halben Seite Feuilleton und auch andere gestrenge Herrschaften sind glücklich. Eben kein Best-Of, sondern der großartigste Songkatalog der Geschichte neu entdeckt, das Beatles-Genom geknackt und auseinander genommen. Freu mich ungemein drauf, das zu hören. Bastard-Pop mit den Fab Four, hach, wie geil...sogar 36 nach Ende der Band nochmal an der Spitze der Revolution, der Bewegung, der Avantgarde. Ich kann mich kaum mehr halten.

PS: Bevor der Einwand kommt: Ja, natürlich hätte ich das Ding auch gekauft, wenn es die 17. Ausgabe der Serie "Frisch auf einer alten Kassette eines Rekorders auf John Lennons Dachspeicher entdeckt und von Paul und Ringo und Johns Sohn und Georges Sohn neu remasterd und aufgenommen" gewesen wäre. Oder Best-Of, Folge 322. Oder "Two", das Album mit allen Songs, die jemals Nr. 2 in den Charts waren (die Idee sollte ich mir schützen lassen).

...liebe Pharmaindustrie, einfach nur danke. Ohne euch wär´der gestrige Tag nicht gegangen. Und keiner hat was gemerkt, das sich bis oben hin vollgepumpt war mit eurem Zeug.

Übrigens gibts nach so hochoffiziellen Anzug-Dates nix Schöneres, als in der Jeans und altem Sweatshirt rumzulümmeln. Und unrasiert, versteht sich.

...so ganz ohne Fotos und Filme. Anscheinend ist momentan wieder die audiovisuelle Phase angesagt. Das kann diese Blogsoftware aber nur sehr bedingt umsetzen. Nun gut...dann tüftel ich eben mal ein paar Tage unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Man sollte, will man den Augenblick nutzen, nicht nur die gute Spiegelreflex im Portfolio haben, sondern auch eine leistungsfähige Kompaktkamera. Lasst euch übrigens nicht kirre machen vom allgemeinen Pixelwahn, wichtiger ist, eine vernünftige Optik zu haben. Ein schlechtes Objektiv wird auch durch 15 Millionen Pixel Auflösung nicht besser. Ich schätze jedenfalls mein durchaus teures, aber sehr flexibles kompaktes Teil mindestens so wie die Spiegelreflex. Einen innerhalb weniger Minuten heranziehenden, heftigen Herbststurm bekommt man eben nicht geplant vor die Linse.



Wenn er dann kommt, wenn die Farben innerhalb weniger Minuten ransant wechseln, heißt es schnell sein. Vor allem in Niederbayern, wo es nicht so sehr die Postkartenkulissen zu fotografieren gibt, als vielmehr raue und manchmal ziemlich abweisende Landschaften, ziemlich faszinierend abweisend sogar. In dieser Abweisung liegt eine Menge Schönheit, Unabhängigkeit, Stolz, Freiheit. Man biedert sich nicht an hier, man prostituiert sich nicht. Wer den Blick, den unverstellten, nicht vertragen kann, muss wieder gehen.







Wer den unverstellten Blick riskiert, sieht Dinge voller Schönheit, voller Individualität, er sieht Einzigartiges. Sogar der Herbststurm ist hier intensiver als anderswo. Man muss diese Intensität ertragen können.

München, S-Bahnhof, unter dem Marienplatz.

No good place to be...

In den letzten Tagen ist mir wieder öfters aufgefallen, welch priveligiertes Kerlchen ich eigentlich bin. Und dass es womöglich besser wäre, über manche Dinge einfach die Klappe zu halten. Ich hatte es mir ziemlich kuschelig eingerichtet in München-Mitte, quasi als fester Bestandteil Münchner Postkarten-Idylle. Da ist es lauschig und man kommt nicht wirklich dort hin, wo auch München weh tut. Es muss nicht gleich Ramersdorf sein oder das Hasenbergl, manchmal reicht auch die gesichtslose Betonwüste von Perlach, wo sie gestrandet sind, die Mittelständler, die sich nicht als Unterschicht bezeichnen lassen würden und vor dem Hasenbergl-Totalabsturz irgendwie noch gefeit sind. Die Einschläge kommen indes näher, und dass es aus der Perlacher Gefangenschaft keinen wirklichen Ausweg gibt, wissen sie auch.





Ich halte jedenfalls künftig die Klappe, wenn es um wohlfeile, abwertende Urteile über Leute und Gegenden geht, die ich nicht kenne, die ich nicht verstanden habe - und in die ich, so wie gestern, eigentlich nur aus reinem Zufall gekommen bin. Immerhin, der Elendstourismus sorgt für gute Motive.

Politiker fordern nach der Justizpanne Konsequenzen. FDP-Chef Guido Westerwelle sprach gegenüber der "Bild"-Zeitung von einem "Justizskandal, der zum Himmel schreit - und nach persönlichen Konsequenzen der Verantwortlichen."

Kann dem nicht irgendeiner mal seinen Mund verbieten? Kann ihm nicht irgendjemand mal in seiner unsäglichen Öffentlichkeitsgeilheit das Mikro abdrehen oder noch besser: gar keins mehr hinhalten? Zum Himmel schreiend und Konsequenzen ziehen - das, verehrter Herr W., trifft auf Sie ebenso zu. Wenn einer den Fall eines Psychopathen und einer vergewaltigten 13jährigen auch noch zum Anlass nimmt, zu seinen Freunden der Bild zu rennen, sich dort vorzudrängeln und dort heiße, widerlich populistische Luftblasen abzusondern, dann wärs besser, dieser Mensch wird nicht mal Oberregierungsrat in diesem Land.

Und damit soll mal nichts gegen Regierungsräte gesagt sein.

10. Juli, Olympiastadion. Sie tun es tatsächlich. Sollen wir jetzt wirklich zu so ner fröhlichen Frührentner-Nostalgie-Veranstaltung gehen? Und wie bring ich das mit meinem Image ein Einklang, wie erklär ich´s meinen Freunden? Äußere er sich, Herr A. !

PS: Lustiger Gedanke übrigens, dass es bis zum Schluss Leute gab, die ernsthaft daran geglaubt haben, auch Peter Gabriel sei dabei. Ziemlich inkompatibel - oder soll Gabriel dann Invisible Touch singen? Brrr.