Inzwischen denke ich ja, dass sich der Charakter einer Stadt schon aus der Luft erschließt, beispielsweise beim Landeanflug auf den jeweiligen Flughafen. Berlin sieht da, zumindest wenn man nach Tegel kommt, immer etwas slumig aus, gleichzeitig aber auch etwas metropoliger als die anderen Städte. Man muss jedenfalls schon ziemlich weit schauen, bis man die Stadtränder entdeckt. Köln, so habe ich heute festgestellt, definiert sich auch aus der Luft mehr oder minder über den Rhein, der sich träge durch die Stadt wälzt, und natürlich über den Dom und irgendwie darüber, dass man im Hinterkopf hat, dass hier mal ein Krieg zu Ene ging und das alles mal ziemlich in Trümmern lag. Hamburg sieht auch von oben platt und norddeutsch aus und Düsseldorf ist eigentlich keine wirkliche Stadt. Sieht man sogar schon beim Landeanflug.

Und München wiederum, da kommt man erst gar nicht richtig an. München muss man sich erarbeiten. Wer aus der Luft kommt, sieht ein barockes Freising und einen Eindruck von oberbayerischem Land. Aber nichts von München. Wer hier rein will, muss was dafür tun. Und nicht meinen, er hätte mit dem Flugticket schon das Entree in diese Stadt gekauft.

Nur mal angenommen, man würde Rumsfeld und Berlusconi zusammen stecken - die beiden müssten sich prima verstehen.

Hat so ein bisschen was von Big Brother an sich. Die Leute melden sich bei irgendeinem Hoster an und dann bloggen sie los. Kostet nix, macht nix, tut niemandem weh. Meistens lese ich ja irgendwelche Fachblogs und das ist nix anderes als früher die Fachzeitschriften, die ich inzwischen fast alle abbestellt habe. Und dann gibt es noch eine winzig kleine Reihe wirklich lesenswerter Blogs, die ich mir fast jeden Tag ansehe. Die sind zumeist so gut, dass sie inzwischen sogar eigene kleine Lesereihen veranstalten und dabei auch noch gut besucht sind.

Und dann habe ich mir in den letzten Tagen mal die Mühe gemacht, unzählige andere, kleine, private Blogs anzulesen.

Es ist wie bei Big Brother. Wenn die Masse erstmal anfängt, ihr Leben öffentlich auszustellen, merkst du erst, wie furchtbar langweilig das Leben der Masse ist. So grau wie Nordkorea.

Können die nicht mal richtig wähen, die Italiener? Und wie können prognostizierte zehn Prozent Vorsprung eigentlich auf ein paar Promille zusammenschmelzen? Und warum gesteht ein Regierungschef seine Niederlage nicht ein und pöbelt stattdessen, er sei weiter gewählter Cheffe, immerhin aber könne man es ja mal gnadenhalber mit ner großen Koalition versuchen.

Dachte ich mir heute so. Während der Italien-Wahlen.

Bis mir dann einfielen, dass wir genau dieses Spiel (aber exakt so) vor ein paar Monaten selber hatten. Wenn´s um Machterhalt geht, ticken sie eben doch alle gleich, von Berlusconi bis Schröder.

...schlechte Nachrichten für berufliche Vielflieger: Auf Dienstreisen gesammelte Bonusmeilen dürfen Vielflieger nur dann privat nutzen, wenn dies der Arbeitgeber ausdrücklich erlaubt. Laut einem neuen Urteil stehen die Bonuspunkte dem Unternehmen zu.

Nicht lustig, das ;-)

..eigentlich fühle ich mich als Münchner, habe aber inzwischen gewisse Sympathien für Köln und das Rheinland. Zwischenzeitlich verliert dafür der FC Bayern nulldrei und der Effzeh Kölle gewinnt nulldrei.

Sowas passiert normalerweise nie.

Demnächst wird mir dann posthum FJ Strauss noch sympathisch und ich gehe dann endgültig zum Psychologen.

Ich bin mir noch nicht wirklich sicher, welcher Ausblick mir morgens lieber ist. Muß aber zugeben, dass ich überrascht bin von Köln. Hatte ich mir irgendwie nicht ganz so nett vorgestellt. Eher hatte ich an eine Art Guatanamo für Münchner gedacht.

In meinem Leben wäre ich nicht mehr auf die Idee gekommen, irgendwann mal Münchens öffentliche Verkehrsmittel zu verteidigen. Nachdem ich nun allerdings das Vergnügen hatte, Kölner Straßen- und U-Bahnen zu testen, finde ich die MVG nachgerade genial. Gut, die Straßenbahnen nehmen sich noch nicht wirklich viel, aber die Straßenbahn in München heißt ja auch nicht Straßenbahn sondern Tram und ist als ebensolche auch zu bewerten. Das geht halt ein bisserl langsamer.

Erstaunlich finde ich allerdings, dass die Kölner U-Bahn sowohl in Geschwindigkeit als auch Anmutung wie eine Straßenbahn ist, nur dass diese Straßenbahn unter Tage fährt und irgendwie ein bisschen verlottert ist. Man lernt sein München dann wieder etwas zu schätzen, gleichzeitig aber auch die Tatsache, dass jetzt nächtens irgendwelche Sicherheitsjungs in den Zügen sitzen. Man ist irgendwie schon irrittiert, wenn man auf der nächtlichen Rückfahrt vom Flughafen an den sozial etwas schwächer aufgestellten Regionen am Stadtrand vorbeikommt und auf einmal Jungs im Abteil sitzen, von denen man bisher gedacht hatte, sie seien schlecht bezahlte epigonale Erfindungen von TV-Teams, die auf die schnelle noch einen brauchen, der radebrechend einen Mittelfinger in die Kamera strecken.