2
Jun
2006

Perverse Wünsche

Ich muss krank sein. Ich muss einfach krank sein.

Heute mittag habe ich mir gewünscht, um 12.17 Uhr in der Kantine des Münchner Merkur Mittag zu essen. Und dann um 13.02 mit den Kollegen wieder zurück ins Büro zu wanken.

Lemmy and the ace of spades

Ein Film über Herrn Killmüller. Meine Güte. Mir fallen ein paar ein, die diesen Film sehen wollen/müssen/sollen. Läuft aber nur in irgendwelche Independent-Kinos, glaube ich.

Ace of spades. Damals.

Vor ein paar Monaten stand ich für den Bruchteil einer Sekunde vor der Gewissensfrage: an einem Abend spielten Killmüller und Paul Weller in München. Auch noch zur gleichen Uhrzeit. Aber um ehrlich zu sein, es war dann doch keine wirkliche Frage. Inzwischen bin ich halbwegs erwachsen.

Ideentrainer

Irgendwas, verdammt, läuft hier schon wieder so ähnlich schief wie vor sieben Jahren. Wenn ich auf Kongresse eingeladen werde, die morgens mit Power-Brainstroming mit einem "bekannten Ideentrainer" beginnen, wenn sich Leute auf Panels Zukuntsexperten nennen und das halbe Kongressprogramm in albernstem Denglisch geschrieben ist, wenn sich Leute "Media Developer" nennen, die noch vor ein paar Monaten in fensterlosen Kammern Konzepte schrieben, die niemand lesen wollte - dann, verdammt, riecht das schon wieder nach dieser elenden New-Economy-Untotenbande, die jetzt wieder aus den Löchern kommt. Leute, die bekantermaßen damals schon mit nachgewiesener Unfähigkeiten Millionenprojekte versemmelten, sitzen jetzt wieder auf jedem zweiten Wichtigtuer-Panel. Und komisch, auf den Panles sitzen immer die selben Leute...immer.

1
Jun
2006

Pott

Ob ich eigentlich eine Ahnung hätte, wie gut wir es hier haben, tief im Süden, weg vom Dreck, den leeren Kassen, weg von Hartz IV, den demontierten Fabrikhallen, den 15-Prozent-Arbeitslosenquoten, fragte mich der Besucher irgendwo aus dem westdeutschen Niemandsland. Ja, antwortete ich pflichtschuldigst, natürlich. Ich weiß, dass unsere Blumen schneller blühen, unsere Kirschen besser wachsen, unsere Straßen so sauber sind, unsere CSU die wundervollste ist.

Ich mag es nicht sonderlich, wenn mir jemand versucht zu erklären, dass ich priveligiert bin.

Und jetzt das: Erste abendliche Eindrücke abseits der weißblauen Demarkation. Ja, natürlich war ich schon oft genug in Städten außerhalb Bayerns unterwegs. Aber hier, Himmel hilf, Dreck, Fäulnis, Trägheit, Langeweile, Perspektivlosigkeit, großer und kleiner Schmutz, Unsinn an den Wänden, stinkende Pommesbuden. Verlass die City, geh raus an die Ränder und du entdeckst den Moder.

Schlägt mir schnell auf die Laune, sowas. Und bringt mich zu der Erkenntnis, dass ich nie, selbst nach dem unzähligstem neuen Job, den Süden verlassen würde.

31
Mai
2006

Juni

Wie jetzt, der Mai ist schon wieder vorbei?? Ich hab´doch gerade erst hier in Köln angefangen und außerdem war doch grad noch Winter und es schneite und...oh my god...Time is ticking away.

30
Mai
2006

Na na na na na

Ich habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal auf einem richtig großen Massen-Open-Air war. Mir fehlt mit diesen ritualisierten Schweinerock-Veramstaltungen auch nichts. Rock am was-weiß-ich an Pfingsten würde mich jedoch reizen. Kaiser Chiefs, Franz Ferdinand und Depeche Mode in einem Lineup, lecker.

Natürlich, ich werde letztendlich nicht dabei sein, ich muss mich nicht mehr im Schlamm wälzen. Obwohl ich alleine den Chiefs schon sehr hoch anrechne, dass bei ihrem Konzert in München im März niemand von dieser verpesteten, elenden Champagner-Publikum samt quälenden Klatschreportern da war. Dieses Volk, das eigentlich nur auf die Aftershow-Party wartet und in den VIP-Loungen gute Laune mimt, damit am nächsten Tag das gemeine Volk in den Klatschspalten lesen kann, wer alles da war und sich wichtig gemacht hat. Die Pest, die Seuche. Wer einmal gesehen hat, wie sie sich aufführen, die zweitklassigen billigen Typen mit ihren Mädels, die sich die VIP-Karte auf verschwitzten, schmierigen Wegen besorgt haben.

Bei den Chiefs hätten sie eh nix zu lachen gehabt. Nix zu feiern, nix zum posen. Nananana...I predict a riot.

Mail-Pest

Früher mal, vor ca. sieben Jahren, mochte ich Mails. Mir gefiel der Gedanke, jederzeit und schnell und unmitelbar mit Leuten auf der ganzen Welt kommunizieren zu können.

Mittlerweile hasse sich sie. Sie sind die Pest.

Ich habe keine Ahnung warum, aber weite Teile der Menschheit scheinen zu glauben, in einer Mail gehe es nicht so genau. Keine Anreden, keine Verabschiedungen, Fehler, dass es der Sau graust. Ich habe die Tage eine Mail bekommen von einem, nennen wir ihn mal so, Halboffiziellen, der im Namen eines Verbands eine Anfrage an mich schickte. Ganze Satzteile weggelassen, Zeichensetzung nach Zufallsprinzip. Ich meine, ok, ich bin ganz sicher derjenige, der immer für einen bizarren Tipp- oder Flüchtigkeitsfehler gut ist, Heerscharen derer, die früher das zweifelhafte Vergnügen hatten, meine Texte gegenlesen zu müssen, können traurige Lieder davon singen. Aber es gibt eben Unterschiede - zwischen einem erkennbaren Flüchtigkeitsfehler oder einer dann auch noch mit tausend Smileys und ähnlichem Zeugs garnierten orthographischen Bankrotterklärung.

Ich habe mir übrigens einen Füller gekauft. Aus Protest.

29
Mai
2006

Briefe in die Vergangenheit...

Hey, Kollege A., kannst du dich eigentlich erinnern, dass wir Dialoge dieser Art schon vor 25 Jahren geführt haben, nur nicht digital, sondern auf der Rückseite der Matritzen von Ekki F. im Geschichte LK?

Ich fahr Taxi

Wenn ich nach einem mehr oder minder langen Flug in einer anderen Stadt ankomme, will ich eigentlich nur eines: meine Ruhe. Ich will im Taxi sitzen, dumm schauen, irgendwelche Eindrücke auf mich wirken lassen. Was ich nicht will: reden. Auch nicht mit Taxifahrern. Auch nicht, wenn sie nett sind und es eigentlich gut meinen. Bei 9 Grad und Dauerregen in Köln will ich eigentlich gar nichts mehr.

Ranking: Köln geht so, ein paar Versuche, danach lassen sie von dir ab. München erträglich, beschimpfen lieber andere Taxifahrer. Berlin aussichtslos, labern bis zum Zielort, selbst wenn du schon eingeschlafen bist. Hamburg wunderbar, hanseatische Taxinoblesse. New York egal, die sprechen entweder Farsi oder Serbokroatisch, aber kein Wort Englisch.

28
Mai
2006

Ich glaube...

...rein optisch bin ich gerade einem Beuteltier nicht unähnlich. Hab mir heute etwas Zeit gestohlen, ich Hühnerdieb, und werde jetzt bitter dafür bestraft. Ich sollte eigentlich schon mein Köfferchen für Köln gepackt haben, nichts dergleichen ist der Fall.

Oh my god. Lass es Hirn und Zeit regnen.

Gute Nacht.

27
Mai
2006

Der Unterschied zwischen der Stadt und dem Land

Inzwischen glaube ich sehr stark daran, dass es zwischen den Menschen in der Stadt und auf dem Land Unterschiede gibt. Messbare, spürbare. Gemessen wurde u.a. allen Ernstes, dass sich die Menschen auf dem Land langsamer bewegen.

Gefühlt habe ich u.a., dass Menschen auf dem Land ihre persönlichen Dramen häufig hinter heruntergelassenen Rolläden und mannshohen Hecken abspielen. Die Dramen der Großstädter spielen sich in ihren Blogs ab.

Ich kenne keinen einzigen Landmenschen, der ein Blog hat.

Ich bin ziemlich froh, ein Pendler zwischen den Welten zu sein. Immer dann, wenn ich traurige Großstadtgesichter, nachts um 2 irgendwo mitten in Abschleppbars und Fummeldiscos und Pseudopromiläden in München nicht mehr sehen kann, flüchte ich aufs Land. Mit all seinen Fassaden, Unterträglichkeiten. Aber es ist ruhig dort. Sehr ruhig. ZU ruhig? Wenn es zu ruhig wird, mache ich mir trotzdem keine Sorgen...morgen bin ich wieder in der Stadt.

Part II

Ich beute mich immer noch selbst aus.

Schön. Oh ja.

Guten Morgen.

26
Mai
2006

Ich. Idiot.

Ich glaube, ich betreibe gerade Selbstausbeutung. Wusste nicht, dass ich eine masochistische Ader habe, finde es zu allem Überfluss nämlich auch noch schön.

Gute Nacht.

Die Arena, die jetzt blinkt und nicht mehr Allianz heißt

Natürlich kann man das FIFA-WM-Stadion München, das früher einmal den Namen einer großen Versicherung trug, als einen proletarischen Brülltempel abtun.

Aber wenn das Ding am Abend beleuchtet wie ein UFO in Fröttmaning steht, wo vorher nur Müllberge und ein angrenzendes schauderhaftes Freimann die Landschaft verunzierten, und wenn es dann wechselweise rot und blau blinkt und man sich dann zufälligerweise auch noch im Landeanflug auf München befindet - hat was. Man verzeiht dann dem Flughafen sogar, dass er zwar den Namen Münchens trägt, geographisch aber mit München nix mehr zu tun hat. Und man verzeiht München sogar den FC Bayern.

Warum eigentlich, fällt mir gerade ein, schreibe ich hier über blinkende Fußball-UFO´s, während sich andere in der Blogosphäre die Seele öffentlich aus der Haut zerren? Keine Ahnung...Seele bleibt drin und hier geht es weiter um die belanglosesten Belanglosigkeiten, die man sich denken kann.

Sele bleibt drin.
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Zuletzt aktualisiert: 14. Apr, 00:10

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