12
Jun
2006

No Blog

Drei Tage kein München Mitte? Muss daran liegen, dass ich so extravagante Veranstaltungen wie Hochzeiten und Taufen besucht habe und das insofern interessant fand, weil ich bei sowas schon lange nicht mehr war. Nicht, weil man mich nirgends einladen will, sondern weil das Dinge sind, die die meisten Leute aus meinem Umfeld schon lange hinter sich haben; aber gut, es gibt ja immer Nachzügler.

Lerneffekt: Meine bisherige Hoffnung und Vermutung, dass evangelische Theologen irgendwie lockerer sein könnten als katholische, eine völlige Enttäuschung. Die evangelische Dame da vorne an der Kanzel hatte etwas leicht Talibanöses an sich; keine Fotos, keine Filme, wenn man denn doch gerade irgendwie intensiv mit dem Herrgott kommuiniziert. Was zur Folge hat, dass es von der Taufe des KInds kein einziges Foto gibt und ich mich mal wieder gefragt habe, ob der liebe Gott wirklich ein derart krankes Bodenpersonal verdient hat. Hab dann entgegen meiner Gewohnheit auch der Predigt gelauscht und mir dann gedacht, dass man die Zitate, anonym irgendwo hingestellt, auch für die einen Hasspredigers aus irgendeiner Moschee in Duisburg hätte halten können. Wir sind die Guten und Heiligen, jaja, wir und sonst niemand. Irritierte Frage einer Sechsjährigen: Ist der XY (ein ungetauftes Kind aus ihrer Klasse) kein guter Mensch? Tja, Frau Pfarrerin, die Frage hätte ich auch gerne beantwortet gehabt.

Aber auch das heilige Bodenpersonal, spätere Feststellung dann, ist vor weltlichen Verlockungen nicht gefeit. So um die 30 und mit dem erkennbaren Ehrgeiz beseelt, irgendwann mal Karriere zu machen, Landesbischöfin oder so. Das macht die Leute meistens ziemlich krank und blind und dumm, weswegen ich dann ganz entspannt an die Phase dachte, als ich auch mal unbedingt was werden wollte. Vorbei, gottseidank. Wenn heute die 30jährigen Nassforschen daherkommen, denk ich mir: kommt ihr nur.

Um sie dann entspannt auflaufen zu lassen.

Die Sonne scheint. Mir gehts gut.

9
Jun
2006

WM, ohne mich

Komisches Gefühl ist das ja schon: Alles habe ich mitbekommen in den letzten Jahren, von den Planungen, den ersten Spatenstich, das Wachsen und schließlich die Fertigstellung. Alles war vorbereitet für ein großes Fest. WM in meiner Stadt, WM in München-Mitte, viele geile Partys, viele Stadionbesuche mit vielen guten Freunden.

Und heute wird die WM angepfiffen und ich sitze in Köln. Ohne viele gute Freunde und, I guess, ohne geile Party. Nunja, man kann nicht alles haben. In München wäre ich aufgrund langsamen Absterbens der Gehirnzellen verreckt. Hier leben meine Zellen wieder auf...dafür stirbt der Fußball ab. Es werden komische 90 Minuten heute abend.

8
Jun
2006

Es wird Sommer

...sogar in Köln.

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7
Jun
2006

Wir älteren Herren

Triumph der Alten über die Jüngeren, betitelte die SZ unlängst eine Geschichte über Rock im Park (die Schweinerocker, ihr wisst schon). Und begründete dies damit, dass so wunderbare Leute wie Paul Weller und Morrissey und inzwischen auch die Jungs von Depeche Mode alles gesetzte 40somethings sind und viel besser waren, als die Milchgesichter on stage.

Und natürlich hatte ich gegen diese Sichtweise ganz und gar nichts einzuwenden. Die anderen Jungs sollen sich erstmal vernünftige Hosen kaufen und die Ziegenbärte abschneiden und Falten bekommen.

Ja, so könnte man das sehen. Allerdings fürchte ich, als 40something inzwischen auch zu einer ausgeprägten Form der Selbstgerechtigkeit zu neigen.

Ungeduld

Vor wenigen Wochen noch wäre ich in das gleich beginnende Meeting mit ziemlicher Grummel-Laune gegangen: mit der Laune, die ich habe, wenn ich das Gefühl bekomme, keiner könne mir folgen, keiner verstehe, was ich meine, alles Schnarchnasen hier. Jawoll.

Inzwischen habe ich Dutzende Leute kennengelernt, die in dem selben bescheuerten Irrglauben leben wie ich. Die denken, alle anderen seien blöd, nur ich selber natürlich nicht. Mein Eindruck war nicht, dass die alle die Berechtigung zu dieser Denkweise haben. Und mein größter Aha-Effekt der letzten Wochen war: Man wird nicht dümmer, wenn man sich auf andere einlässt.

Und jetzt gehe ich ins Meeting. Und zwar sowas von entspannt und gut gelaunt, ihr macht euch keine Vorstellung.

Morgen, wenn ich weg bin

Morgen, wenn ich weg bin...nicht mehr in deinem Bett...morgen wenn ich weg bin...

(Hab ich heute den ganzen Tag im Ohr und ich habe keine Ahnung, warum. Zu sagen hat das wie immer: nichts)

6
Jun
2006

SEX!

Komisch, dass hier überhaupt irgendjemand mitliest. Hier gings noch nie um Sex.

C

Wenn man einem anscheinend etwas Verruchtem und Verrauchtem etwas die Anstößigkeit nehmen will, fügt man in Deutschland den Buchstaben C dazu. So wird aus der Kippe die "Cigarette" und aus dem Pariser das "Condom".

(gesehen grade eben am Flughafen München, Terminal 2; was wohl bei den Billigfliegern an Terminal 1 an den Automaten steht?)

5
Jun
2006

Leipzig, OWL

Irgendjemand missgönnt mir meine Sonnentage. Leipzig und OWL stehen in den kommenden Wochen auf dem Terminplan, wobei mich nur die Aussicht tröstet, dann endlich mal wieder mit Herrn A. ein bis zwei Bierchen trinken zu können. Er weiß nur noch nichts davon. In OWL, habe ich heute erfahren, hatte es den ganzen Tag über nicht wesentlich mehr als 11 Grad und die Farbe des Himmels schwankte zwischen steingrau, mausgrau, hellgrau. Nun gut, zweieinhalb Tage, ich werds aushalten, zumal für dieses Jahr eine faire Chance für ein paar Tage Knallehitze in der Tampa Bay und noch ein paar andere Sonnenexkursionen besteht. Gib mir Sonne und ich werde ein anderer Mensch.

4
Jun
2006

Herbstmilch

Weg von der verkitschten Idylle oberbayerischer Seenplatten und Münchner Hausberge und dem nervtötenden Tourismusgetue des Tegernseer Tals. Lass dich treiben von einer rauen Schönheit, deren Straßen keine richtigen Straßen mehr sind, wo die Pfosten am Wegesrand noch aus verwittertem Holz und nicht aus Kunststoff sind. Sogar die Strommasten sind hier noch aus Holz.

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Es sind nur wenige, die sich hierhin verirren. Es waren mal mehr, damals vor fast 20 Jahren, in der Euphorie um Helrbstmilch (Film und Buch). Alle wollten auf einmal sehen, wo denn diese wundersame Geschichte spielt und ob es denn so etwas tatsächlich geben könne. Gibt es, Schwarzenstein wird heute noch mit Holzstrommasten versorgt und obwohl es nur ein paar hundert Meter entfernt liegt von jener unglücksseligen Kreuzung, auf der das Medienwesen Küblböck, der ernsthaft mal glaubte, ein Star zu sein, einen Gurkenlaster rammte, obwohl also diese Kreuzung nur unweit entfernt ist, bleibt hier die Zeit stehen, abseits der kleinen Provinzstädte und Märkte.

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Hier ist es schöner als in diesen Städtchen, die immer noch meinen, sie müssten sich auch globalisieren, weswegen sie mit ein paar ahnungslosen Provinzbeamten Wirtschaftsbeiräte und ähnliches Gedöns gründen und sich tapfer allen Gutachten widersetzen, die ihnen eine wirtschaftliche Perspektive von null voraussagen. Sie widersetzen sich und versuchen, ihre vermeintliche Rückständigkeit mit billigem Glasperlentand zu übertünchen und merken nicht, wie sie ihren Charakter und ihren Charme wegschminken und dabei ihre möglicherweise vorhandenen Reize mit aller Aufdringlichkeit so präsentieren wie eine Straßennutte.

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Schwarzenstein und Herbstmilch sind weit weg davon. Wenn die Sonne hier runterkracht, tut sie es ungefiltert, wenn es regnet, regnet es heftig und mit Brachialgewalt. Niemand will die unendlichen Wälder hier zivilisieren, niemand sich die Launen der Natur gerade biegen.

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Man hat sie einfach vergessen dort und es ist ihr Glück, dass man das getan hat. Hier wird nie eine Autobahn die Landschaft durchschneiden und hier wird es noch Jahrzehnte dauern, bis man online und digital lebt.

Ich bin ja schon...

...so unendlich geil auf die dritte Staffel.

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Dingolfing

Diese hübsche, nette kleine Stadt, die sie mal war, dieses charmante Landei benimmt sich wie eine Netto-Verkäuferin, die plötzlich in die Stadt kommt. Der Lippenstift zu dick und zu billig, der Ausschnitt zu tief, der Rock zu kurz und die Gier nach dem richtigen Mann für eine Nacht zu offensichtlich im Gesicht. Du musst sie sehr lange ansehen, bis du sie unter ihrer Maskerade wieder entdeckst, ich habe lange gebraucht, gestern, als ich sie nach langer Zeit mal wieder sah.

Unter ihrer Maske war sie immer noch hübsch.

So aber habe ich mich nach einem flüchtigen Hallo schnell wieder verabschiedet.

3
Jun
2006

Sonne.Wind.Süden.

Und das Handy für vier Tage ausgestellt. Sonst nix.
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München Mitte

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Zuletzt aktualisiert: 14. Apr, 00:10

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