29
Jun
2006

Öffentliche Liebeserklärung an München

Sitze mitten im strömenden Regen am Stachus. Vorhin gutes Mittagessen (bayerisch) mit dem Ex-Lieblingskollegen, danach noch ein kurzer Bummel durch die Stadt. Alles ist heller, schöner, barocker, lichter als...damals. Damals, das ist gerade mal drei Monate her - und schon verklärt man das alles.

Egal. Heute ist mir das egal. München ist ein Traum. Sorry, Köln, in 1000 Jahren wirst du da nicht mithalten können. Heute bin ich klatschnass, das Wasser läuft mir über die Haare ins Gesicht...und ich liebe mein München.

Muss weiter. Nach Augsburg. Machs gut, München. Es war mal wieder wunderbar mit dir.

28
Jun
2006

Sleepless to Munich

Kann man eine Portion Schlaf eigentlich auch irgendwo online bestellen? Ich bräuchte sowas gerade. Dringend.

Morgen München. Genauer gesagt: Abendveranstaltung in Augsburg. Aber immerhin, dank guter Flugbuchung quasi ein Mini-Stopover in München. Muss nachher erstmal durchtelefonieren oder mailen, ich würde zu gerne die Zeit nutzen, um mal wieder ein paar Leute zu sehen.

Außerdem ganz banale Probleme eines Heimatlosen: Wird Zeit, dass ich mir mal wieder ein paar frische Klamotten mitnehme nach fast zwei Wochen Leben aus dem Koffer. Dies für all jene, die am Wochenende meinten, es sei hochgradig beneidenswert, wenn man so viel unterwegs sei.

27
Jun
2006

Weihnachten für große Jungs

Auf das Päckchen hatte ich gewartet. Heute lag es auf dem Schreibtisch, 1,4 Gigabyte mit frischer, neuer Musik. Dass ich ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis zu Musik habe, wissen nicht nur die, die mich kennen, sondern das weiß vermutlich jeder, der sich auf dieser Seite etwas länger als 25 Sekunden aufgehalten hat. In letzter Zeit allerdings - so wenig Musik wie noch nie. Umziehen, umbauen, umgewöhnen, da bleibt nicht mehr viel.

Heute also das Paket in die Diaspora nach Köln. Vom Mann mit dem weltbesten, stilsichersten Musikgeschmack, alles neu, alles gut. Funkelnde, strahlende Augen bei mir: Paul Weller, Morrissey, Red Hot Chilli Peppers, Sterne, Arctic Monkeys, lauter so ein Kram. Dazu die ausgesprochen nette Begleitmail: Alles was über ein Gigabyte ist, ist wie Weihnachten. Nur für Jungs natürlich.

Und weil ich neuerdings ein Gutmensch geworden bin, pack ich die CD´s danach in einen Umschlag und schicke sie Herrn A. Kleines Dankeschön. So viel neue Musik auf einen Schlag hat der noch nie bekommen.

Der Abend jedenfalls ist gerettet. Fußball vermutlich heute ohne mich.

Prozession zu Tisch

Irgendwie fehlt mir hier meine mittägliche Prozession mit den Richtung Kollegen Richtung Mittagessen. In München hatten wir klare Regeln. 12.17 Uhr geht´s los (keine Sekunde eher), Punkt 13 Uhr wieder zurück. Klare Regeln, klare Maßgaben. Hatte was von Gerhard Polt an sich - Mahlzeit! Nicht so ein kulinarisches Lotterleben wie hier, wo alle mal gehen oder auch nicht. Und dann laufen sogar beim Essen noch die Fernseher. Todsünde, vor allem, wenn grade Olli Geißen auf dem Schirm ist.

Ich fürchte, im Grunde meines Herzens bin ich erzreaktionär.

26
Jun
2006

Schöner reisen

Irgendwann mal richte ich ein Massaker bei der Deutschen Bahn an. Obwohl...gibt Stoff für ein neues Blog. Bahnblog.de. Vermutlich bald ein ähnlicher Renner wie bildblog.de.

25
Jun
2006

Bodennebel über Großeneder

Nun mach doch OWL nicht immer so schlecht, mit jeder Zeile, mit jedem Wort, schimpft Herr A. irgendwann nachts um drei. So schlimm sei das alles ja gar nicht und wenigstens hätten die Leute hier den Vorteil, auch einfach mal den Mund halten zu können, wenns nichts zu sagen gibt. Stimmt, denke ich mir, kann man nicht von vielen behaupten im dauergeschwätzigen und notorisch profilierungssüchtigen München-Mitte.

Wollen wir Frieden schließen, OWL und ich? Nach 20 Jahren?

Am Abend davor, bei der unvermeidlichen Familienfeier, heißt es irgendwann mal, der Wirt wolle gerne mit mir reden. Als ich neben ihm stehe, knallt seine Pranke auf meine Schulter und in einem Anflug von Rührseligkeit quäkt er: Ichwerdverrückt, einer aus der alten Truppe. Und dann schwärmt er von unserem Dorf-Fußballteam, das mal so gut war, dass wir zwei Jahre lang kein einziges Spiel verloren und mit dem wir auch den Jungs aus den großen Orten in den etwas gehobeneren Ligen ziemlich Angst machten. Ja, damals, träumt er sich zurück, das war mal ein so ein Jahrgang, wie es ihn in einem Dorf vielleicht alle 30 Jahre mal gibt, wenn überhaupt. Heute spielen sie mit ihren Herren in der alleruntersten Liga, vielleicht ist er deswegen so fixiert auf die alte Truppe, wie er sie nennt. Die so gut war, dass sie alle schlug, und auf die sie stolz waren in ihrem kleinen Dorf. Heute wollen sie alle Geld für spielen und können trotzdem nix, sagt er. Man merkt ihm an, dass er es ernst meint und dass er die Zeiten früher irgendwie schöner fand. Mensch Junge, sagt er noch, watmachstedennbeimFernsehen, dat ist doch scheiße, warum haste denn nich weiter gespielt? Und dann zapft er weiter an seinen Bieren, während sie drinnen singen, irgendwelche Stimmungskracher, die mich vorher rebellisch gemacht hätte und die mich heute merkwürdig unberührt lassen.

Ist schon ok, Leute. Feiert denn mal, wenns euch danach ist.

Morgens um halb 5, Rückweg von Herrn A. Bodennebel über Großeneder, hinter mir schwanken die letzten Besoffenen vom Schützenfest nach Hause.

Frieden, OWL? Ok, Frieden. Nennen wir es mal: Waffenstillstand. Dicke Freunde müssen wir ja nicht mehr werden.

23
Jun
2006

The end of the world as we know it

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Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, muss irgendwie zwischen Neheim-Hüsten und Warburg in Westfalen liegen. Graue Orte und dunkelgraue Menschen, ungelenke pseudobszöne Zeichnungen an den Zugwänden und Fenstern. Ein grölender Fußballverein beim (ausweislich des T-Shirts) „Mannschaftsausflug 2006“. Besoffen, stinkend, stumpf. Den iPod auf lauteste Lautstärke gedreht, um das Gejohle nicht hören zu müssen. Der Gestank lässt sich leider nicht verdrängen, die Leute auch nicht. Que sera, plärrt es aus irgendwelchen Billiglautsprecher, eine Beleidigung für das verwöhnte und empfindliche Ohr.

Am Fenster fliegen Häuserschemen vorbei, die dich in ihrer ganzen Spießigkeit, ihrer Einfallslosigkeit, ihrem Gelsenkirchner Barock und ihrer gleichzeitigen Trostlosigkeit nur den Wunsch verspüren lassen, hier schnell wieder rauszukommen. Ganz schnell. Noch 40 km bis zum Ziel. Beim nächsten Mal fliege ich. Hochsauerland und OWL für sich alleine genommen sind ziemlich übel, in einem Regionalzug der deutschen Bahn und mit dieser charmanten Begleitung ist es unerträglich.

neheim2

Warum ist diese Gegend nur so verdammt finster? Warum komme ich mir hier immer vor wie in einer anderen Welt, in einer, die ungefähr 20 Jahre hintendran ist?

Zufall? Kein Zufall.

Ratespiel für Herrn A.

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Was für Kenner: 1999 packte Sir Paul ein paar alte Herren für ein paar Monate in eine gemeinsame Band. Man spielte keine McCartney-Songs und auch keine Beatles-Gassenhauer. Sondern alte Rock´n´Roll-Nummern. Nicht mal Standards. Die Band: ohne großes Equipment, laut, dreckig.

Einmal spielten sie sogar gemeinsam in Liverpool im Cavern-Club, the home of the Beatles. Dabei waren auch Jungs, von denen man sowas eigentlich nicht gedacht.

Ihre Aufgabe, Herr A.: Finden Sie (neben Paul) mindestens zwei prominente alte Herren, nennen Sie ihre früheren Bands.

Und wenn du ganz gut bist: Wie hieß die Platte, auf der dieses Experiment verewigt wurde und wann erschien sie?

Gute Nacht ;-)

22
Jun
2006

Auf einer Insel...

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You would not understand...

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...this is not how i am...

Shine on...

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...oder besser: die Musik zum Foto. Und zum Film.

Rheinische Adria

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Guten Abend, denke ich mir, als ich diesem Fluss nähertrete. Guten Abend, bisher dachte ich, du seist eine stinkende dreckige Brühe. Mit viel Gift und so flach und gesichtslos wie der ganze Westen. Ich pflege meine Feindbilder, musst du wissen. Aber ich muss dir zugestehen, dass du an solchen Abenden wie heute eine spröde Schönheit bist. Mit ein klein wenig südländischem Charme, aber trotzdem grundsolide treudeutsch.


rodenkirchen1

Ich könnte Dich mögen. Nicht so sehr wie die wilde Isar, dazu bist du mir zu behäbig, zu uninspiriert. Die Isar, ach, ich liebe sie dafür, dass sie rebelliert, wild und ungezähmt ist, obwohl man immer wieder versucht hat, sie zu bezwingen. Du bist...bezwungen. Trotzdem noch sehr mächtig und ja, irgendwie reizvoll. Du hast Seiten, die ich Dir nie zugetraut hätte.

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Mach Dir keine Hoffnungen, meine Feindbilder revidiere ich nicht so leicht. Aber immerhin, ich könnte mich mit Dir arrangieren.

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Für ne Zeit.

Und jetzt...

...gehe ich an den Rhein. In die Abendsonne. Mit Kameras. Wer weiß, wann ich das nächste Mal bei solchen Lichtverhältnissen eine solche Chance bekomme.

Not for sale

Man bekommt merkwürdige Angebote, wenn man einen anständigen PageRank hat.

Hey NeoCons, this Blog is not for sale!

Dass man es denen aber auch immer nur mit Brachialgewalt beibringen kann.

Uniform

Sie saßen eine Reihe hinter mir im Flugzeug, und sie benahmen sich, wie sie und ihre Spezies sich immer benehmen. Einen Tick zu laut, zu selbstsicher, zu billig. Mit dem vorgetäuschten Selbstbewusstsein, dass sie die Welt erobern, weil sie jetzt gerade in ein Flugzeug steigen, uniformiert, dass Roger Waters seine helle Freude daran hätte und "The Wall" glatt nochmal drehen würde. Einheiuniform: die gleichen leeren Gesichter, die dauerkarierten Hemdchen. Der grau/blau/schwarze Anzug, die völlig deplatzierte Krawatte, braune Budapester, Trolley oder Täschchen im Arm. Solche, wie ich sie vor Jahren selbst abgewickelt hatte, die Blender, die Totengräber, die Langweiler, die aufgeblasenen Mittelmäßigen. Solche, die keine Sekunde an sich selbst zweifeln würden, obwohl sie jeden Grund dazu hätten.

Sie saßen also hinter mir und begannn sich zu unterhalten. Über Börsen, Indizies, Big Deals, Big Money, High Hopes. Und über ein Parkett, eine neue TV-Moderatorin, die ich dummerweise zufällig ganz gut kenne. Eine heiße Maus, da waren sich die Karoträger dann schnell einig, eine der man es dochmal so richtig besorgen sollte und eine, die nur darauf warten würde, dass sie einer vom LH-Flug von München nach Köln mal so richtig beglücken würde. Dabei lebt die gute Frau ziemlich glücklich mit einem Mann zusammen, der genau das Gegenteil der uniformen Fratzen ist: klug, nachdenklich, reflektierend, individuell. Und sportlich.

So reden sie immer, wenn sie unter sich sind. Wenn die Frau zuhause nichts mitbekommt und der man stattdessen erzählt, wie wichtig man sei und welch anstrengenden Job man habe. Muss ja das grenzdebile Frauchen nicht wissen, dass sich unter dem Hemdkragen und dem Boss-Anzug das Gemüt eines Bauarbeiters befindet, der beim Anblick einer TV-Moderatorin denkt: ficken.

Ich hörte dem Geschwafel noch einige Zeit zu, bedauerte im Stillen, dass ich angeschnllt war und ihnen insofern nur ehr eingeschränkt ein wenig Gewalt antun konnte und sah mich um, ließ den Blick schweifen durch dieses montagmorgendliche Panoptikum der Oberflächensurfer und Dauerschwätzer, denen aus jedem Satz das geheuchelte Selbstbewusstsein trieft, die in jede sich bietende Gelegenheit einzuflechten versuchen, welches großartige Event sie am Wochenende wieder besucht haben und welch weltrevolutionäre Dinge sie in dieser Woche wieder starten würden. Man hat sie dann direkt vor Augen, wie sie in ihren streg reglementierten Legebatterien vor sich hin arbeiten (denken kann man das nur sehr eingeschränkt nennen) und so austauschbar sind wie ein Legoklötzchen.

Ich habe diese Figuren noch nie mit einem Buch gesehen. Immer nur mit Handelsblatt und FTD.

Und mittendrin, als ich befürchtete, ich würde allmählich eine gewisse Paranoia entwickeln, musse ich lachen. Einfach lachen. Wenn sie eine Ahnung hätten, was die kleine, scharfe TV-Maus, die sie mal so richtig flachlegen wollten, wirklich über sie und ihresgleichen denkt, würde ihnen die Solariumbräune aus dem Gesicht weichen.

Am Rheinufer

Köln-Rodenkirchen, Rheinufer, 7.30 Uhr, über 20 Grad schon draußen, leichter Wind, die Sonne glitzert auf den leichten Wellen. Sand unter den Laufschuhen, minimale Laufbekleidung. Laufen, einfach nur laufen.

Tage wie dieser können eigentlich nur gut werden. Nach so einem Anfang.

21
Jun
2006

It´s such a fine line...

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...between chaos and creation...

Kill Bill

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Was für ein Film, und meine Güte, Uma ist ja sowas von unglaublich...

A day in the life...

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Natürlich bin ich dann irgendwann nochmal wach geworden in dieser Nacht. Zu früh eingeschlafen, geweckt worden, das wars dann. Zum iPod gegriffen und dann fiel mir ein, dass es den perfekten Pop-Song bereits gibt (eine Debatte, die ich mal mit einem guten Freund hatte...gibts den Song schon oder kommt er noch). ER ist schon da, schon seit fast 40 Jahren. Nicht, dass das zwingend bedeuten müsste, es sei auch mein erklärter Lieblingssong. Nein, aber es ist der perfekte Song. Mir fällt nicht ein, was man noch besser machen könnte und mir fällt auch nicht ein, was in irgendeiner Weise vergleichbar wäre.

Das Bizarre dann, dass der Song eigentlich aus zwei verschiedenen Songs besteht, die ursprünglich nichts miteinander zu tun hatten. Irgendwann merkte das wahnwitzigste Komponisten-Team aller Zeiten dann, dass dem jeweils einzelnen Teil des einen noch irgendetwas fehle. Also warf man die Dinger zusammen, arrangierte es revolutionär, ließ ganze Traktate rückwärts spielen und mischte dann irgendwann noch einen markerschütterneden John unter eine wunderbare Gesangspassage von Paul. Und seitdem jagt mir dieses Ding immer wieder aufs Neue Schauer über den Rücken. Jedesmal. Funktioniert zuverlässig.

Heute auch. Ich habe wundebar weitergeschlafen, danach...

Kollaps

Irgendwann in der Nacht läutete das Telefon, eine weibliche Stimme, ob denn alles in Ordnung sei. Kein Lebenszeichen mehr, den Fußball-Live-Blog abrupt abgebrochen, nichts mehr.

Ich lag da, ausgestreckt auf dem Bett, den Laptop im Arm, das Handy und die anderen Gadgets verstreut und auf dem TV-Schirm duellierten sich zwei Western-Helden in schwarzweiß.

Zu exzessiv, das alles, in den letzten Wochen. Geh langsam wieder vom Gas, Junge, oder anders: Tritt da aufs Gas, wo es sich lohnt. Ich habe selten Schlaf so gebraucht wie letzte Nacht.
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