Wenn ich etwas hasse, dann, wenn mir jemand nach einer Veranstaltung erzählt, was ich versäumt habe. Das nutzt mir nämlich hinterher dann auch nicht mehr viel. Weswegen ich ziemlich froh darüber war, niemanden zu kennen, der am Samstag auf den Königsplatz bei David Gilmour war. Ich hatte im Vorfeld lange mit mir zu kämpfen, ob ich hingehe, fand dann aber eine Reihe guter Gründe dagegen. Erstens: Wenn ich den Königsplatz auch nur betrete, kommt es sofort zu einem Unwetter. Zweitens: eine Best-of-Pink-Floyd-Veranstaltung schien mir nict so reizvoll, zumal wenn nur Pink, aber nicht Floyd da ist. Drittens: Meine stille Befrüchtung ist, mir selbst einzugestehen, dass Mr. McCartney doch nicht mein ultimatives Konzert war. Bei allem, was mit Gilmour und Pink Floyd zu tun hat, besteht diese Gefahr latent.
Und dann lese ich die vermaledeite SZ, die mir beschreibt, dass der erste Teil irgendwie ein wenig tranig war (Aufatmen bei mir), dass es danach das zu erwartende Requiem für Syd Barrett gab (mit den unvermeidlichen Shine on you crazy diamond und Wish you were here) - und dass danach, und hier beginnt es bei mir zu brodeln, "Echoes" kam, "Echoes", jener 20 Minuten lange, vertonte Höllentripp, auf den ich in all meinen Pink Floyd-Konzerten gewartet hätte, den sie aber nie zelebriert haben, vermutlich deswegen, weil sie vermutlich befürchteten, dass irgendwo der Geist von Roger Waters aus der Ecke hüpfen und sie alle zusammen massakrieren könnte.
Es war also, schreibt die SZ, grandios.
Aber wenigstens hat es geschüttet. In Strömen.
PS: Für Besitzer eines halbwegs leistungsfähigen Rechners empfehle ich diese unglaubliche Seite. Erstens optisch ein Traum, zweitens gibt´s da wahnsinnig gutes Filmmaterial. Und natürlich auch ordentlich auch was auf die Ohren. Unter anderem das ganze "Echoes" zum Anhören. Hab ich mir jetzt gerade mal draufgetan auf die Kopfhörer. Macht´s gut, bin gerade auf ner unglaublichen Zeitreise...
Herzogspitalstr. 14 - 1. Aug, 10:43