28
Aug
2006

Rain, Rain, Rain

Diese extreme Sonnen- und Blauer-Himmel-Abhängigkeit hat durchaus auch ihre Nachteile. Dauerregen und 10 Grad im August, gepaart mit der Erkenntnis, dass es das wohl gewesen ist mit dem Sommer, das schlägt mir auf die Seele. So kann der durchschnittliche Rheinländer vielleicht leben, ich nicht.

Nachtrag: Ich entwickelte leichte bis mittlere Gewaltphantasien gegenüber der Nachrichtensprtecherin, die vorhin meinte: Weiter anhaltende Regenfälle mit teils großen Wassermengen. Zumal sich mir irgendwie der Eindruck aufdrängte, dass es heute uns erwischen würde, uns die Priveligierten. Und dass andere Regionen, in der die Wahl der Himmelfarbe und auch des sonstigen Umfelds zwischen steingrau, lausgrau und mausgrau schwankt, heute besser dran sein könnten. Beide haben wir uns getäuscht, die Sprecherin als auch ich.

Nachtrag II: Ein ganzer Beitrag übers Wetter. Ich sollte es mit Harald Schmidt halten und in eine Kreativpause gehen.

27
Aug
2006

Bayerische Weisheiten (I)

Nicht mal ignorieren.

25
Aug
2006

Mai 2003

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Endlich wieder gefunden....das Video, das ich lange suchte.

Ich kann mich erinnern, dass ich aufgeregt war wie ein kleines Kind. Dann wurde es so allmählich dunkel am Königsplatz, um mich rum: lauter Menschen, die ebenfalls aufgeregt waren wie die kleinen Kinder. Lauter aufgeregte kleine Kinder, wirklich nett. Und alle warteten, dass es endlich losgehe...

Dann - ein überdimensionaler Bass, auf eine Leinwand geworfen. Natürlich wussten wir alle, wem dieser Bass gehört und wer dahinter steht und was jetzt gleich passieren würde. Und dann....ach, seht es euch doch selbst an. Und schaut in die Gesichter der Leute. Ich hab selten so viele Leute mit so glücklichen Gesichtern gesehen.

PS: Ich hab auch noch nie so einen Drummer gesehen. Zwischenzeitlich dachte ich, das Schlagzeug würde den Abend nicht überleben. Aber der Typ ist gut, wirklich. Wenn auch etwas, hmpf, unkonventionell.

Urwald

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Ich bin immer noch ziemlich fasziniert davon, wie ein echter Urwald funktioniert; wo aus Steinen plötzlich Wasser quillt und auf umgestürzten, toten Baumriesen, die neben Jahrhunderte alten Felsen zum liegen gekommen sind, neues Leben entsteht. Ganz ohne irgendwelches Zutun.

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Es gibt Tage, an denen ist man für solche Ausflüge und Themen ziemlich dankbar.

24
Aug
2006

Wald, Wölfe, Wolken

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Auf den ersten Blick: eine Postkartenidylle. Der wie immer strahlende Himmel, es geht rauf auf gut über 1000 Meter, Wälder, Seen, wunderbar.

Der zweite Blick: Niederbayern. Nicht so zugänglich, so leicht zu haben und zu bekommen vom Touristenvolk, das anscheinend denkt, man erobere Niederbayern mal eben auf einem kleinen Rundweg mit anschließender Erfrischung. Niederbayern ist sperrig und trotzig und hier oben herrscht Wildnis. Echte Wildnis. Man hat eigens einen Nationalpark angelegt. Dort stirbt die Natur und lebt wieder neu auf. Hier leben Wölfe und Luchse und es ist hier nicht so wie in den oberbayerischen Postkarten-Idyllen, wo ein Bär zur Staatsaffäre gemacht und sofort erlegt wird, weil er irgendwelche Wanderer aus Gütersloh erschrecken könnte.

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Nix da, nicht mit uns. Man kann den Wölfen zusehen, wie sie sich in ihrem Gehege räkeln, man braucht aber Glück dazu. Das hier ist kein Zoo mit kleinen Käfigen, das ist - Urwald. Man entdeckt atemberaubende Blicke - und man kann sie leider kaum ins Bild setzen. Irgendwas fehlt. Athmosphäre. Dieses leise Rauschen von Blättern, das Knacken von Ästen.

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Man kann dieses Niederbayern nicht auf ein oder zweimal entdecken. Man kann es ja nicht mal aufs erstemal fotografieren.

Welcome to the jungle

Gleich: Abmarsch auf hohe Höhen, Bayerischer Wald, Nationalpark, Kameras, insgesamt drei, liegen im Anschlag. Im Nationalpark gibt es Dinge wie sonst in keinem Wald in Deutschland. Und wehe, ich schaffe das nicht, diese einzigartige Athmo exakt vor die Linsen zu bekommen, bei dem Traumwetter.

23
Aug
2006

Schwarzblau

sonntag2

Nicht weit weg von hier wohnt einer jener Herren Politiker, die bis zum Erbrechen erzählen, wir würden hier in unserer Provinz in einer "Aufsteigerregion" leben, wobei es sich leicht aufsteigen lässt, wenn es in der Region Flecken gibt, die erst in den 60er Jahren Strom bekommen haben. Alles ist relativ.

"Aufgestiegen" sind wir demnach deshalb, weil hier eine gigantische Industrieanlage steht, in der ganz großartige Autos gebaut werden, was zur Folge hat, dass irgendwo im tiefsten Bayerischen Wald, wo es leider eine so schöne Fabrik noch nicht gibt (und vieles andere auch nicht) Leute um drei Uhr morgens aufstehen, um dann ab 5 Uhr morgens Autos zusammenzumontieren. Und ein paar andere hübsche Aufsteiger-Utensilien haben wir auch noch.

Heute dann die Meldung von strukturschwachen Räumen in Bayern, von Abwanderungen in die Ballungszentren, von Klagen über Perspektivlosigkeit hier draußen, wo man zwar herstellen und bauen und machen lässt, aber nie eine wirkliche Infrastruktur herstellte. Immerhin haben auch die ansässigen Zeitungen den Quatsch von der Aufsteigerregion brav wiedergekäut, und vermutlich gibt es auch ein paar Leute, die das wirklich glauben. Nun gut, dann passiert es eben, dass man in München beim Friseir sitzt und eine Friseuse im breitesten Bayerwald-Bayerisch textet dich zu; sie hatte dann halt nicht ganz so viele Aufsteigerperspektiven hier draußen und ist deswegen bauchfrei und gepierct in die Millionenstadt gegangen.

Dabei....Aufsteigerregion, who cares? Eine Phantomdebatte, die den Blick auf das Wesentliche verstellt; auf die wunderbare Trotzköpfigkeit der Leute hier, die eine ehemalige Hutverkäuferin zur Landrätin wählen, nur weil man sich nicht aus München diktieren lassen will, wer hier was wird, und die im Nachbarkreis dem Beinahe-Ministerpräsidenten den einzigen SPD-Landrat im Umkreis von Millionen Quadratkilometern hinsetzen, und ich wette verdammt was drauf, dass auch das was mit Sturschädeligkeit zu tun hat.

Dabei haben wir den schönsten Himmel aller Zeiten, auch dann, wenn er nicht blau ist, sondern so wie heute - leicht schwarzgetaucht. Und das ist das einzige, was zählt.

22
Aug
2006

Helden (4)

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Völlig unmöglich, geschmacklos, usw. Schlampe, ladylike. Schrieb die SZ heute.

Kann nur eine, darf nur eine. Kann alles, darf alles.

Und Mädels, packt euren Robbie ein. Wir haben SIE.

Damals und Heute

Erst gab es da diesen Film, den ich immer ausgesprochen witzig fand, auch wenn er mir manchmal zu sehr in Richtung Hollywood-Herzschmerz abdriftete; aber gut, dachte ich mir immer, wer wird denn kleinlich sein. Jetzt gibt´s auch die Geschichte aus dem realen Leben dazu und eigentlich merke ich dann in solchen Momenten immer wieder, dass das Leben irgendwo ein Film ist. An vielen Tagen sogar ein richtig guter.

21
Aug
2006

Damals (3)

Jahre später. Ich hatte bis dahin noch nie so fantastische Lautsprecher gehört wie jene, die regelmäßig bei Herrn A. rumstanden. Man hörte plötzlich Sachen, die man noch nie gehört hatte und es klang sogar solche Musik passabel, die man vorher einfach nur grenzwertig fand.

Man hört sich dann auch was für Soundtüftler an. Sowas, was einfach nur klingt, ohne dass die musikalische Substanz überragend sein müsste.

Gestern abend langer Schreitischabend. Eipöttchen uncapped, aufgedreht bis ultimo. Max Berlin, Elle et moi. Perfekt, aus vielen Gründen.

Eipöttchen aufdrehen, Augen zumachen.

20
Aug
2006

Damals (2)

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Es gibt einen Geruch im Haus meiner Großeltern, an den ich mich erinnern kann. Nein, eigentlich stimmt das nicht bzw.: Ich kann nicht sagen, nach was es roch. Keiner der üblichen Gerüche, die man in einem alten Haus kennt. Mehr ein Geruch nach Büchern, auch wenn Bücher nicht wirklich riechen. Es sei denn, so viel weiß ich heute, sie sind alt. Sehr alt. In manchen Räumen roch es mehr danach, in anderen weniger, aber irgendwie hatte ich immer das unbestimmte Gefühl, irgendwo verteilt über dieses riesenhafte Haus müsse eine unheimliche Ansammlung von Wissen liegen. Von altem, sehr altem Wissen. Wenn man so will, hatte für mich Wissen und Klugheit eine zentrale Anlaufstelle. Auch wenn ich das damals so noch nicht realisierte.

Schon gar nicht realisierte ich, dass diese Bücher nicht nur alt waren - sondern SEHR alt. Ein, zwei Abende jetzt mal gründlich durch das gewühlt, was Großvater seinem Enkel - und sonst niemandem - hinterlassen hat; es ist einfach unglaublich. Eine Shakespeare-Übersetzung von 1842 ist das harmloseste; sonst finden sich 250 Jahre alte Bibeln, Liturgien aus dem 17. Jahrhundert, Messbücher, die fast 300 Jahre alt sind. In einem unglaublich guten Zustand. Man unternimmt Zeitreisen, wenn man sie durchblättert, vorsichtig in der Hand hat; man verliert sich daran, man atmet wieder diesen Geruch von damals und man glaubt es nicht wirklich, dass das alles jetzt nicht nur vor dir liegt, sondern dir gehört. Nicht wegen des materiellen Wertes.

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Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was so etwas wert ist, habe auch nie danach gefragt, nehme aber an, dass ein gut erhaltenes Messbuch mit einem Alter von 300 Jahren seinen Wert hat. Egal. Dieses Wissen (darunter übrigens auch ein 40bändiges Lexikon der Musikwissenschaft, bei dem ich mich frage, ob mein Großvater vielleicht einfach keinen anderen Abnehmer gefunden hat); dieses immense Wissen und dieses geistige Vermächtnis meines Großvaters liegt jetzt bei mir. Und zwar nur bei mir. Das wrd niemand bezahlen können.

Damals (1)

lastscan

Ich fand es immer ziemlich toll, damals, in der Isar zu schwimmen. Man darf das nicht verwechseln mit jenem gerade im Sommer etwas dünnem Rinnsal innerhalb Münchens, dass man mit etwas Glück und einigen Kiesbänken auch zu Fuß duzrchqueren kann. Nach München schwillt sie wieder ganz schön an, die Wilde, und gelegentlich entwickelt sie einige böse Stromschnellen und Strudel und wenn man da nicht aufpasst - nicht jeder, der damals, in den Zeiten, als es Erlebnisbäder und ähnlichen Kram noch nicht gab, in die Isar reinstieg, ist auch wieder rausgekommen. "Der ist in die Isar gegangen" war damals auch über lange Jahre die charmante Beschreibung dafür, wenn jemand seinem Leben ein Ende setzen wollte. Meistens hat´s geklappt.

Also war das natürlich nix mit alleine zur Isar gehen. Nur unter Aufsicht und da musste dann auch immer die Wasserwacht mit dabei sein. Uncool. Also, Freibad, eines der ersten damals in Niederbayern, das immer noch unter ein paar strukturellen Schwächen litt, wie beispielsweise solchen, dass im Bayerischen Wald die letzten Einöden erst in den 60er Jahren elektrischen Strom bekamen. Daran gemessen war ein Freibad, noch dazu mit solchen Deluxe-Variationen wie einem 5-Meter-Turm, eine unfassbare Sache. Wenn auch nicht so abenteuerlich wie die Isar, die ein paar hundert Meter weiter weg floss.

Irgendwann mal war das so, wie das immer ist. Die Stadt war reich geworden, unsagbar reich, sie konnte sich alles leisten was sie wollte und noch viel mehr. Mit dem Geld kamen allerdings nicht gleichzeitig auch Stil und Geschmack, man kennt das ja: Wenn der Bauer aufs Roß steigt, sagt man in Niederbayern zu solchen Phänomenen. Sie stiegen also auf Roß mit ihren unzähligen Millionen, rissen das alte Freibad ab, machten in den 80ern eines der ersten Erlebnisbäder Deutschlands daraus, planierten die ganze Wiese davor zu und ließen von ihrem alten Stadtbild nicht mehr sehr viel übrig. Heute stehen hier ein paar kolossale Betonklötze, ein ziemlich scheußliches Erlebnisbad direkt neben einem Eisstadion, das wiederum an ein kolossales kleines Fußballstadion anschließt, und damit sie dort auch alle parken können, ist aus der Wiese neben dem Bad inzwischen eine kolossale Betonfläche mit Parkplätzen entstanden.

Nur diese Kirche dahinten, ein paar Jahrhunderte alt, etliche Kriege und auch zwei Weltkriege überstanden, und außerdem aus vielerlei Gründen mein Fixpunkt in der Stadt, die steht immer noch. Und wird auch dann noch stehen, wenn sie im Zuge eine großen Renatuierungsmaßnahme das Ding wieder abreißen und durch die Isar fluten lassen.

(Das Foto fand ich in der Hinterlassenschaft meiner Großeltern; einiges andere auch. Darüber später mehr.)
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