26
Mrz
2007

Montag

Erste Verschleisserscheinungen: Viel zu viel zu tun gehabt in den letzten Tagen, weitgehend unvorbereitet in die Maschine in den Norden geklettert, Maschine mit böser Verspätung, irgendwann in der Nacht im Hotel eingecheckt, notdürftig vorbereitet, nach vier Stunden Schlaf wieder aufgestanden. Jetzt dröhnt der Schädel. Ich zähle die Stunden, bis ich mich heute abend in irgendein Bett werfen kann.

23
Mrz
2007

Ich kann mir gerade im Augenblick...

...absolut nicht mehr vorstellen, jemals noch mal in den Strukturen einer gewöhnlichen Arbeitgebers und eines konventionellen Arbeitsverhältnisses zu funktionieren. Ich frage mich momentan ziemlich ernsthaft, wie das eigentlich 20 Jahre lang gehen konnte.

22
Mrz
2007

Das ultimative NoNoNo

Geht momentan überhaupt nicht mehr: die Herde salonlinker Dauerblogger, die von Beruf Söhnchen oder Töchterchen sind und bisher meistens den Nachweis eigenen Könnens irgendwie schuldig geblieben sind, dekandent-luxuriösen Lebensstil pflegen, sich alles so hinreden, wie sie es gerade brauchen und dabei jeden zweiten Tag die Weltrevolution ausrufen und trotzdem nur kleine Marketing-Tussen oder ähnliches sind. Erinnert mich verdammt an die Gesinnungs-Terroristen in den 80ern, damals am Gymnasium und in den entsprechenden "Szene"-Kneipen. Die benehmen sich vermutlich heute auch noch so. Aber sie bloggen wenigstens nicht. Hoffe ich. Für sie und für mich gleichermaßen.

21
Mrz
2007

Das System (12)

Neues aus deutschen Amtsgerichten, die - je mehr ich drüber nachdenke - nachhaltig komisch sind. Wer wird da eigentlich eingesetzt? Laiendarsteller? Barbara-Salesch-Klons?

Der eigentliche Fall: Eine Frau beantragt die Scheidung von ihrem anscheinend gewalttätigen Mann, einem Marokkaner, der sie bisweilen bei schlechter Laune schon mal mit dem Tod bedroht. Gar kein Problem, befindet eine Richterin (!) am Frankfurter Amtsgericht, denn...

..."Die Ausübung des Züchtigungsrechts begründet keine unzumutbare Härte gemäß Paragraph 1565 BGB".

Niederbayern ist nicht Deutschland

Allen Ernstes fragt gestern ein Sprachforscher, der bei Frau Maischberger war und die wiederum von Wolf von Lojewski vertreten wurde, was wiederum für mich der einzige Einschaltimpuls war, der Sprachforscher jedenfalls fragt allen Erntes bei der Runde über die Entwicklung der deutschen Sprache, ob beispielsweise der niederbayerische Sprachraum überhaupt noch Deutschland zuzurechnen sei.

Falsche Frage, verehrter Sprachwissenschaftler-Gipskopf: Die Frage dreht sich nicht um den Sprachraum, sondern um die innere Einstellung. Wollen wir überhaupt an irgendein Staatengebilde annektiert werden, zu dem auch so seltsame Gegenden wie das Rheinland, OWL oder Sachsen-Anhalt gehören? Na also.

Und übrigens: Der Niederbayer als solcher bringt einen solchen akademischen, aufgeblasenen Mist schneller und prägnanter auf den Punkt: Mia san mia.

20
Mrz
2007

Antonio

Alles redet von Bach als dem Allergrößten und wenn´s um Vivaldi geht, dann denken sie alle an die Vier Jahreszeiten. Dabei stelle ich bei gerade begonnener Nachtschicht fest: Bei Bach waren es die Goldberg-Variationen und beim guten alten Antonio das Concerto Grosso, die sie zu den ganz Großen machten. Und die Vier Jahreszeiten sind in der niederbayerischen Version von Haindling eh noch besser als das Original.

Irgendein Sinn hinter diesem Eintrag? Nö, außer der Feststellung, dass Klassik Nachtarbeit erträglicher macht. Aber nur mit Kopfhörer.

15
Mrz
2007

Hamburg

Grundgütiger Himmel, ich hatte nicht gedacht, hier quasi zu gar nix mehr zu kommen. Aber ok, lieber so als ewige Ödnis und Langeweile.

Hamburg. Ich hatte immer gedacht, mit dieser Stadt nicht viel anfangen zu können und habe mal wieder dazu gelernt. Ich habe nicht sehr viel gesehen bisher, aber ich liebe es. Merkwürdig, und ich kanns auch nicht so richtig erklären, zumal ich bisher annahm, der Bayer im Norden sei potenziell überlebensunfähig. Geirrt. Ich bin ganz vernarrt in diese hanseatische Coolness, in den spröden Charme der Leute hier. Es ist so völlig anders als dieses aufgeblähte, bräsige und selbstüberschätzende Getue, das ich am Rhein vom ersten Tag an gehasst habe wie die Pest. Dieses dauernde Mundoffenhaben, obwohl es gar nichts zu sagen gibt. Diese gesichtslose Stadt und dieses versozialdemokratisierte Kleinbürgertum, dessen Horizont an ihren monströsen Klinkerhäusern am linken Rheinufer endete. Hier dagegen spürst du, dass es von hier aus in die weite Welt gehen kann, hier merkst du, dass diese Stadt seit Jahrhunderten international ist. Und wenn die Menschen hier zu dir herzlich sind, dann meinen sie es so. Ich glaube, es gibt kein aufrichtigeres Kompliment, als wenn die nordlichternden Hanseaten nett zu dir sind.

"Sie sehen verdammt müde aus..."

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Dame aus dem Sekretariat vor mir stand, weil ich noch an meinem Pult in Front des Seminarraums saß und meinen Kram zusammenräumte.

"Nein, das täuscht."

Sie lächelt.

"Sie sollten was essen." Sagt sie, lächelt immer noch, schaut ernsthaft besorgt und stellt mir einen Teller selbstgemachter belegter Brötchen hin. Ich hätte sie küssen können. Nicht wegen der Brötchen, ich hatte wirklich keinen Hunger. Es war einfach nur so eine verdammt liebe Geste, und das von einer unterkühlten Hanseatin.

Nach acht bis zehn Stunden an dieser Einrichtung bin ich abends tot. Unfähig, noch mehr zu machen, als leer in einen Fernseher zu starren oder unter dem Kopfhörer zu liegen und mich quer durch die beiden mitgenommenen iPods zu hören. Ich glaube, ich habe die nettesten Studenten erwischt, die ich jemals hatte. Aber auch die anstrengendsten. Am Abend haben sie mir das verbliebene Resthirn ausgesaugt mit ihren unzähligen Fragen und ihrer Diskussionsfreude. Trotzdem misstraue ich der guten Stimmung und dem offensichtlich exorbitant guten Feedback. Immerhin wissen sie, dass hier am Ende unserer gemeinsamen Zeit noch eine Klausur geschrieben wird. Ich unterstelle ihnen keineswegs Berechnung, habe aber irgendwie manchmal Momente, in denen es mir surreal vorkommt, von morgens bis abends mit diesen Studenten zusammenzusein, vor allem mit den weiblichen. Manchmal gehen mir so eigenartige Gedanken durch den Kopf wie "Ich könnte euer Vater sein".

Um auf den Anfang zurückzukommen: Natürlich freue ich mich wieder auf den Süden, freue mich aber auch jetzt schon wieder darauf, hierhin wieder zurückzukommen, übernächste Woche. Und dann, verdammt noch mal, will ich endlich auch mal was fotografieren.

Telefonat des Tages:

Handy (bimmelt): *rrrrrrrrrrriiiing*

Unbekannte Stimme: "Hier ist die Personalberatung X, wir würden gerne mit Ihnen mal....blablablabla.....*

Ich: Können wir ja mal.

Unbekannte Stimme: "Ich wäre morgen in München, ginge es da?"

Ich: Nee, bin morgen noch in Hamburg.

Unbekannte Stimme (offensichtlich entgeistert): Woooo??

Ich: Hamburg, warum?

Unbekannte Stimme: Weil wir in Hamburg sitzen und jetzt extra wegen Ihnen....

Ich: *pruust*

12
Mrz
2007

Up

Die Gewissheit, jetzt an einem Gate an diesem Airport zu sitzen und gleich in einen Flieger zu klettern, gibt mir gerade eben die Gewissheit, dass es aufwärts geht, und das nicht nur beim in ca. 35 Minuten erfolgenden Start eines Flugzeugs.

Unruhe, überall

Ich werde alt, fürchte ich. Ich habe mich früher immer gefreut, wenn es irgendwo hinging. Konnte gar nicht lang genug und weit genug sein. Jetzt richte ich gerade meine Klamotten zusammen, um das Programm zu absolvieren, das ich früher jeden Tag gemacht und genossen habe. Jetzt erst mal ab auf eine Veranstaltung nach München, am Abend dann mit der letzten Maschine nach Hamburg, morgen früh dort schon wieder volles Programm mit lauter Unbekannten (im wahrsten Sinne des Wortes). Früher habe ich das geliebt, heute ist mir irgendwie flau im Magen. Niemand wird mir dort was tun. Aber trotzdem.

11
Mrz
2007

The Mob, reloaded



Es war - erstens - mein letztes Konzert, das ich in München besucht habe, bevor ich dieses komische Dorf am Rhein ging.

Es war zweitens die Erkenntnis, dass niemand derart südkurven-Lederjacken-kompatible Mitgrölhymnen schreibt wie die Chiefs. "We like who we like and we hate who we hate...

Was war das für ein geiler Abend...
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Zuletzt aktualisiert: 14. Apr, 00:10

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