3
Jun
2007

Der Kopfhörer

Mit Herrn A. war noch nie zu spaßen, wenn es um die Qualität dessen geht, was man sich alltäglich so auf die Ohren haut. Nicht unbedingt in Sachen Geschmack, aber zumindest beim Equipment würde ich jedem empfehlen, einen Ratschlag von Herrn A. in die allererste Auswahl zu nehmen, auch wenn´s teurer ist (wobei ich mich immer frage, ob man Motörhead wirklich High-End hören muss, aber egal).

Jedenfalls ist es schon einige Jahre her, als Herr A. mal wieder das Kommando übernahm und mich musikalisch-technisch auf den allerbesten Stand brachte. Schwer, analog, großartig klingend. Was mir die Tage mal wieder einfiel, als ich irgendwie unzufrieden war mit meinem musikalisch-digitalem Dasein. Der Kopfhörer am Rechner schepperte und der iPod klang auch irgendwie hohl an diesem Tag. Nebenbei zur Erklärung: Ich höre jeden Tag sehr unterschiedlich. Mal kommt mir etwas deutlich zu basslastig vor, an anderen Tagen finde ich das selbe Stücck eindeutig zu sehr nach Blechdose klingend. Ich würde dann gerne die Bässe tiefer drehen, wenn das denn noch ginge. Der iPod jedenfalls klang diese Woche wie eine Keksdose und das mag ich nicht. Ganz und gar nicht.

Und dann der rettende Gedanke. Dieser wahnwitzige Kopfhörer, damals von Herrn A. empfohlen, wenn nicht sogar von ihm höchstpersönlich besorgt, irgendwo musste der doch noch sein. War er auch. Das einzige was fehlte war der entsprechende Stecker (der Kopfhörer hat im Original noch voluminöse 6,5 mm). Umgesteckt, eingesteckt, danach wieder gewusst, was guter Klang ist. iPod kommt derzeit nur noch mobil zum Einsatz. Zumal es jetzt bei iTunes für das ganze EMI-Sortiment auch die Variante iTunes-Plus gibt. Erstens DRM-frei, juhuu, und zweitens in deutlich besserer Klangqualität. Die 30 Cent pro Stück lohnen sich.

Und nicht zuletzt habe ich jetzt auch beim Produzieren am Rechner deutlich mehr Spaß: zwei, drei Stunden unter einem mäßigen Kopfhörer sind Folter.

30
Mai
2007

Berlin (2)

Ich könnte fluchen, so wenig Zeit hier zu haben. Erstens finden sich immer wieder atemberaubende Bildmotive, ich könnte hier ganze Gigabyte fotografieren und filmen. Zweitens kenne ich diese Ecke von Berlin nicht, obwohl sie unglaublich zentral liegt. Hier stand mal die Mauer und hier wird das ganze Absurdum dieser Stadt deutlich. Scheußliche Betonmonster aus DDR-Zeiten direkt gegenüber, zwischendrin immer noch der eine andere winzig kleine unberührte Fleck, immer wieder mal Spuren der Mauer. Und mittendrin ich, in diesem gigantischen Hochhauskomplex, den sein Gründer damals als pure Provokation direkt an die Mauer gestellt hat. Ich muss, nebenbei bemerkt, zugeben, dass mich solche Machtapparate auf eine merkwürdige Art und Weise immer noch faszinieren. Nicht, dass ich wieder zurück möchte in die Welt der gut gekühlten Büros, der mittäglichen Dinners bei Sushi und anderem angesagten Quatsch und dem lässigen Vorzeigen irgendeiner Chip-Karte, die dich an den hier wahnwitzig ausgeprägten Security-Checks vorbei lässt. Aber für zwei, drei Tage...faszinierend. Man weiß dann wieder, warum viele dieser Elfenbeinturmbewohner Wörterbücher haben, in denen der Begriff Realitätsverlust ausradiert ist. Wie soll man auch was wissen von der Realität, im 16. Stock, vollverglast, mit Blick auf Deutschlands Metropole, mit Alltagsthemen, die für 99 Prozent der Leute draußen in der unverglasten Welt völlig irrelevant sind?

29
Mai
2007

Berlin

Nein, natürlich kann Berlin nicht mit München mithalten, wer kann das schon. Berlin hat auch nicht die Noblesse von Hamburg und vergleicht man Berlin mit den richtigen Metropolen dieser Welt, sagen wir mal: New York, dann schaut Berlin ein bisschen verloren und provinziell aus, obwohl der Spiegel unlängst mal in einem Anflug von Euphorie behauptete, Berlin sei auf dem Weg zur Weltstadt. Zugunsten des Autors nehme ich an, dass er noch nie in einer Weltstadt war.

Aber egal, Berlin hat seinen eigenen Charme, seinen eigenen Duft. Merkwürdiges Gefühl gestern abend: In Tegel gelandet, mich darüber amüsiert, dass der Bahnhof von München-Pasing größer ist als Tegel, natürlich wie immer einen Taxifahrer erwischt, der mir auf dem Weg von Tegel zur Innenstadt sei halbes Leben ausbreitete, dazwischen die üblichen schnellen Eindrücke beim Blick aus dem Fenster: Moabit, altes Berlin, Geschichte, Altbauten und wahnsinnige Betonmonster, Regierungsviertel, Friedrichsstraße, Schicki-Micki, plötzlich dann der alte Checkpoint Charly, die ehemalige Mauer. Und das alles auf 20 Minuten.

27
Mai
2007

Erdmöbel



Ich krieg es nicht aus meinem Kopf - meine persönliche Entdeckung eines Wochendes mit so viel Musik und Büchern wie seit Jahren nicht mehr.

Ich find die Jungs großartig. Obwohl sie aus Köln kommen. Will was heißen bei mir.

26
Mai
2007

Klima im Wandel

Also, nur mal angenommen, das ganze Gerede vom Klimawandel würde stimmen, und ebenfalls nur mal angenommen, für uns im Süden tritt das ein, was die Klimaforscher seit langem prophezeien, dann wäre ich sehr dafür, dass dieser Klimawandel so schnell wie möglich kommt. Was für großartige Tage: mediterrane Luft, 30 Grad, sogar das Wasser in den Seen ist warm. Draußen eine Vegetation wie in der Toscana und abends ein feuriges Gewitter und alles ist wieder gut.

Freunde in Hamburg, so sehr ich euch mag: Hattet ihr heute mehr als 13 Grad und Regen im Angebot?

Arial, 11 oder 12 Punkt

Vermutlich weiß ich jetzt, woran die ganz normale Arbeitswelt krankt und warum ich mir nicht vorstellen kann, in sie zurückzukehren.

Heute endlich mal wieder etwas Muße gehabt, die SZ so richtig gründlich durchzulesen. Dabei auch den Stellenmarkt durchgeblättert und eine Geschichte gefunden, was sich irgendwelche Personalchefs bei Bewerbungen denken, wenn sie denn mal denken. Man weiß nach der Lektüre von sowas dann, dass es einen Personalchef echt beeindruckt, wenn jemand seine Bewerbung in einer schönen 11-Punkt-Arial-Schrift bringt. Klarsichtfolie kommt dagegen nicht so gut. Insofern ist mir gerade eben wieder klar geworden, dass mein Leben einigermaßen priveligiert ist, weil ich nicht darauf hoffen muss, dass irgendeinem Diplom-Korinthenkacker meine gewählte Schrift und meine Mappe gefällt.

25
Mai
2007

Und wenn ihr dann noch wissen wollt...



...wie einfach ein guter Song entstehen kann, bitte sehr: Producing in knapp neun Minuten.

Pauls Neue(2)



Offizielles Video der offiziellen Auskopplung, und bevor es jemand sagt oder fragt: Ja, die Platte ist gekauft und ich werde sie lieben. Ab nächste Woche.

Fieberträume

Wenn ich beim lieben Gott, sagen wir, genau einen Wunsch frei hätte, würde ich gerne in eine Behörde oder ein Amt meiner Wahl gehen, mir einen Sachbearbeiter meiner Wahl nehmen und ihn mit einem Gegenstand meiner Wahl vermöbeln.

23
Mai
2007

She´s Madonna



In zwei Stunden treffe ich mich mal wieder mit dem gewesenen Lieblingskollegen und natürlich werden wir, nachdem wir uns leider nicht mehr so oft sehen wie früher, ein bisschen Musik und Filme austauschen. Habe ihm gerade noch aus einem gefühlten Vierstünder aus dem TV die gesamte Werbung rausgeschnitten und zu einem 90-Minüter zusammengepackt und dabei festgestellt, dass SIE einfach alles darf. Nachdem ich ein ziemlich visueller Mensch bin, MUSS mir das hier ja gefallen. Aber ich mag auch ziemlich alle ihrer Platten und sie selbst natürlich auch und ihre Shows, oh my god, wunderbar...

Morgens um 6...

...laufen ist einfach atemberaubend, weniger im körperlichen, als im visuellen Sinne. Man müsste diese Ansichten eigentlich fotografieren, aber das Licht, leider, leider. Und Stativ mitschleppen sieht irgendwie doof aus beim Laufen. Also Laufen ohne Fotos. Trotzdem atemberaubend.

21
Mai
2007

Milchjungenrechnungen

Ursprünglich war die theoretische Rechnung eine sehr einfache. Wenn man jeden Tag im Monat zwei Seiten schreibt, kommt man innerhalb von drei Monaten auf 180 Seiten. Reicht für ein Buch. Locker. Also, ein bisschen Selbstzdiziplin und schon geht das.

Tatsächlich bin ich gerade wieder in der Phase, wo ich beim Anblick einer Tastatur feuchte Hände bekomme und um jeden Satz glücklich bin, den ich mir rausgewürgt habe. So schön wie Schreiben ist, es kann auch eine ziemliche Quälerei sein. Ich glaube, ich springe erst mal ne Runde ins Wasser.
logo

München Mitte

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Out of Munich

Auf dem Bücherstapel

Im Plattenschrank


Kaiser Chiefs
Yours Truly, Angry Mob


the Beatles
Love


Charlotte Gainsbourg
5. 55


Bob Dylan
Modern Times


Paul Weller
As Is Now



David Gilmour
On An Island



Kaiser Chiefs
Employment



Julian Lennon
Mr. Jordan (1989)


Keith Jarrett
The Köln Concert

Aktuelle Beiträge

David Gilmour
Und...war sie das?
Klangspektrum - 14. Apr, 00:10
Schick
Wo genau findet man dieses Schmuckstück zum entspannen...
seltersabine - 6. Jul, 17:04
Life goes on, here we...
Die neue Seite - hier.
Herzogspitalstr. 14 - 17. Mai, 01:42
Hotel Hobbies - and time...
(Eigentlich wollte ich den untenstehenden Beitrag mit...
Herzogspitalstr. 14 - 17. Mai, 00:55
Cheerio, altes Leben
Hätte mich jemand gesehen, hätte er mich für bekloppt...
Herzogspitalstr. 14 - 16. Mai, 23:28

Suche in München Mitte

 

Status

Online seit 6980 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Apr, 00:10

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren