Ja! Jaa! Jaa! So habe ich das erwartet.

Oh no no no. So hatte ich das befürchtet.

Dem lieben gewesenen Ex-Lieblingskollegen sei Dank, vorhin einen der erstaunlichsten Songs dieses Universums wiederentdeckt, in einer noch erstaunlicheren Version aus einem Akkustik-Set von Paul Weller (wer wissen will: die Platte heißt ironischerweise "Days of speed", der Song "Town called Malice") - und dazu dann auch noch einer der erstaunlichsten Texte des Universums, manchmal denke ich wirklich, Mr. Weller ist das meistunterschätzteste Genius der Musikwelt:

Better stop dreaming of the quiet life -
cos it's the one we'll never know
And quit running for that runaway bus -
cos those rosey days are few
And - stop apologising for the things you've never done,
Cos time is short and life is cruel -
but it's up to us to change

Dass iTunes momentan mein Leben terrorisiert, ok, geschenkt. Aber dass auch noch die letzten acht gekauften CD´s verschwunden sind und ich die geschützten und verschlüsselten Dateien vom iPod wieder runterziehen und wiederherstellen muss, das ist echt die Pest.

Kapitales Dilemma: Ohne iTunes 7.2 läuft iTunes plus und damit die DRM-freie und qualitativ bessere Version nicht. iTunes 7.2 wiederum beißt sich fürchterlich mit dem Rest des Systems. Ungezählt die reboots, Neuinstallationen und der andere Kram. Da war die Gier nach neuer Musik zu groß: Nächstesmal halte ich mich wieder an die alte Weisheit, neue Software erst geraume Zeit nach dem Release aufzuspielen, so jedenfalls nervt es. Das nur als Tipp an diejenigen, die es auch nicht erwarten können - Finger weg, zumal der Downgrade ein echtes Problem ist. Für mich zunmindest.

...my generation!

...ist übrigens eine Frauenkrankheit. Und ich leg mich jetzt mit dem Kopfhörer ins Bett, lese ein bisschen, setz den Kopfhörer auf, und, achja, Mädels, wenn ihr denn mal wieder normal seit, rede ich auch wieder was.

(Disclaimer: Der folgende Beitrag ist subjektiv, durch Fakten nicht zu belegen und einfach nur das Resultat von einem Vormittag, verbracht mit Haubentauchern.)

Es gibt Tage, an denen ich an diesem Land und seinen Eingeborenen verzweifeln möchte. An denen ich die feste Überzeugung hege, dass es ohne gewisse Berufsstände schöner wäre auf der Erde, zumal dann, wenn diese Berufsstände in unserem zur radikalen Gründlichkeit und zu ekelhaften Pedanterie neigenden Land einen hormonell unterzuckerten Tag erwischen. Wenn man vor lauter Hysterie beim Reden kaum mehr Luft bekommt und Rumkeifen muss, dass einem selbst nichts anderes mehr übrig bleibt als den Hörer aufzulegen.

Ich hatte in den vergangenen Tagen ein interessantes Gespräch mit einer Italienerin - die sinngemäß meinte, wir seien schon ein eigenartiges Volk, wir Deutschen. Immer gleich aufbrausend, rechthaberisch, nörglerisch, pedantisch. Immer gleich nach Recht und Ordnung schreiend, unentspannt, unsexy, nervend. Als ich heute morgen irgendwann ermattet das Telefon aus der Hand legte, dachte ich mir, wie recht meine italienische Freundin doch hatte. Dort wären meine heutigen Gesprächspartner und ich vermutlich bei einem Capuccino zusamen gesessen und hätten ein nicht existentes Problem in viereinhalb Minuten gelöst. Hier muss ich mir erst mal stundenlange Vorträge zu Dingen anhören, die ich erstens alle schon weiß und die zweitens ganz und gar nicht zur Debatte stehen und drittens hoffnungslos überkandidelt sind. Nur um dann, viertens und schlussendlich festzustellen, dass es überhaupt kein Problem gibt, was wir beim besagten Italiener in viereinhalb Minuten festgestellt hätten.

Außerdem haben hysterische Menschen eine Stimmlage, die bei mir die selbe Wirkung erzeugt wie eine Kreissäge im Kopf. Und genau so fühle ich mich jetzt auch. Deswegen: Telefon aus, es reicht für heute. Macht ne Hormonkur oder nehmt Antidepressiva, wenn ihr ein Problem habt, aber nervt mich nicht damit.

Seit ein paar Tagen habe ich es mit jemandem zu tun, der bei Herrn Stromberg vermutlich Diplom-Korinthenkacker heißen würde. Merkwürdig, es gibt eine bestimmte Kategorie Menschen, auf die ich, obwohl ansonsten bekanntermaßen der netteste Mensch der Welt, zuverlässig aggressiv reagiere. Das sind diese Typen, die schon früher in der Schule in der ersten Reihe saßen, eine hübsche Flanellhose statt einer Jeans trugen und irgendwie schon erwachsen geboren waren (und, uaah, in der großen Pause einen Apfel aßen, statt an einer Zigarettezu ziehen). Für mich selbst nenne ich diese Menschen immer Burkhard, nicht weil es irgendeinen realen Bezug gibt, sondern weil ich mir einbilde, dass solche Leute nunmal Burkhard (kurz: Burki) heißen müssen.

Gestern kam Post vom Herrn Diplom-Kleingeist und unterschrieben war sie mit...

...Burkhard.

...schreibt aktuell eine ziemlich große, ziemlich wichtige deutsche Zeitschrift über die Gegend hier. Und wenn ich mal eben aus dem Fenster blinzle, dann denke ich, dass sie recht hat, diese ziemlich große, ziemlich wichtige deutsche Zeitschrift.

Das wirklich Üble an Sir Paul ist, dass er es mühelos schafft, neben einfach großartigen Songs mit dem ganzen Genius eines Beatle Stücke zu stellen, für die sich sogar Lionel Richie schämen würde.