11
Jul
2007

Turn it off again

Gestern abend haben meine alten Helden in München gespielt. Ich war nicht dabei. Freiwillig. Ich hatte in den vergangenen Wochen eine Stinkwut bekommen, die sich unerfindlich stark aufschaukelte. Auf diese ganze verdammte Nostalgikertum von Männern in meinem Alter. Diese grenzdebile "das waren noch Zeiten". Und auf die Band selber, die das "das waren noch Zeiten"-Tun intensiv beförderte, indem sie ziemlich haarklein genau dasselbe Set mit den selben Ansagen wie bei ihrer letzten Tour vor 15 Jahren spielten. Wenn ich das nochmal sehen will, schau ich mir ein Video an, Freunde. Aber nicht nochmal euch, ihr seit nämlich 15 Jahre älter geworden und habt euch keinen Zentimeter weiter entwickelt. Das ist wie diese weitgehend unerträglichen Klassentreffen, bei denen man sich versichert, früher sei es ganz doll gewesen und eigentlich sei man auch heute noch richtig gut drauf, im Gegensatz zu verlotterten Jugend. Nicht bemerkend, dass man das Leben stillschweigend eingestellt hat und eigentlich nur noch darauf wartet, demnächst mumifiziert zu werden.

50.000 im Olympiastadion, die ritualisiert nochmal die good old times feiern und danach über Schmerzen in der Bandscheibe klagen? Jedes Altenheim ist ehrlicher, da steht man wenigstens dazu, dass das Leben gelebt ist. Bei iTunes habe ich interessante "Leser-Rezensionen" zur Tour-Edition der Greatest Hits gelesen (das muss man sich mal reintun: mit Uralt-Material auf Tour gehen und eine ohnedies schon aufgeblähte Bestof-Sammlung nochmal aufzublähen zu einer "Best of - The Tour Edition") und die Hobby-Kritiker schwadronieren mehrheitlich darüber, dass es sowas nie wieder geben wird, sowas tolles. Klar, wenn man Hirn und Körper 1991 eingefroren hat, wird man das nicht anders sehen können. Mal im Ernst: Wem, außer lebenden Mumien, soll es noch irgendwas bringen, im Jahr 2007 einen beinahe 60jährigen Glatzkopf "Invisble touch" nölen zu hören und bei einer quälenden 15-Minuten-Leistungsschau am Schlagzeug im Form eines Solos zuzusehen?

Die Zeiten waren damals nicht besser oder schlechter als heute, Freunde, aber wisst ihr, was zu hundert (ich wiederhole und betone: hundert) Prozent sicher ist? Sie sind vorbei.

8
Jul
2007

Hassobjekt des Tages

Live Earth. Mit dem SUV zum Klimaschutzspaßevent. Oder aber schlecht angezogenen, schlecht spielenden, schlecht komponierenden, nicht singen könnenden Gutmensch-Nölen a la Wir sind Helden zuhören. Oder Shakira beim Dilettieren zuschauen.

Das sind die Tage, an denen ich Lemmy Kilmister vergöttere.

5
Jul
2007

Die Bäume...

...werden von alleine grün.

PS: Neue Tocotronic-Platte, erscheint morgen, muss großartig gut sein. Und ich freu mich drauf. Alleine schon wegen solcher Textzeilen wie der oben.

4
Jul
2007

Memorial Day

Vor exakt einem Jahr habe ich mich zu einer etwas, nun ja, nennen wir es mal unbedachten Handlung hinreißen lassen. Es war ein Experiment, ein Abenteuer, und wenn ich gewusst hätte, was dann in den folgenden Monaten alles auf mich zukommen würde, wäre ich schreiend rausgerannt. Walking on thin ice, wie die Lateiner sagen.

Der 8. November 2007 ist übrigens ein Donnerstag. Ich weiß das deswegen, weil ich heute für den Donnerstag, 8. November, zwei Termine, spannend und durchaus lukrativ, abgesagt habe. Ich hab´nämlich schon zwei an diesem Tag.

Das Eis wird langsam fester, denke ich.

1
Jul
2007

Spam

Ich wüsste wirklich sehr gerne, wie das eigentlich funktioniert mit dem Spammen. Ich meine, dass ich am Tag Dutzende Mails mit Werbung für *iagra und *ialis bekomme, geschenkt. Dass man mir gefakte Software anbietet und sensationelle Börsentipps gibt, geht klar. Aber warum ich seit Neuestem andauernd Spam bekomme, in dem Werbung gemacht wird für Schuhputzmaschinen, Chefsessel und Nebelmaschinen (für kleine Events) und warum man das auch noch mit sturzbescheuerten Claims wie "Es gibt keinen Grund, auf eine Schuhputzmaschine zu verzichten" in der Betreffzeile macht - das Rätsel zum 1. Juli.

Zweites Rätsel zum 1.: Im Monatshoroskop stand, eine "Waage liebt sie abgöttisch, sie traut sich nur nicht, Ihnen das zu zeigen".

Ich kenn´aber keine Waage.

30
Jun
2007

iTunes ist Gift für mich

Aber egal. Ich habe meine tiefe Liebe zur Musik wiedergefunden, mit allen Varianten, mit Klassik, Jazz, Rock´n´Roll und anderen witzigen Sachen. Und habe zudem gerade noch ein paar echte Exoten im Einzel-Verfahren gezogen und stelle fest, dass es sich so gleich viel besser arbeiten lässt, dem Wunder-Kopfhörer von Herrn A. sei ausdrücklich nochmal gedankt.

Vermutlich wird das hier zum Musikblog ausufern, aber merkwürdiger geht es mir zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder so, dass ich permanent Musik im Kopf habe, nicht theoretisch, nicht abstrakt, sondern ganz real. Mein Opa wäre vermutlich stolz, dass ich doch ein paar seiner Gene mitbekommen habe.

26
Jun
2007

It was 40 years ago today...



...Sgt Pepper told the band to play, und auch 40 Jahre später ist Sgt. Pepper immer noch eines der größten Alben einer Zeiten, zumal dann daraus irgendwann mit Yellow Submarine auch noch ein zauberhafter Film geworden ist.

Mich trifft diese Schlussszene hier immer ganz besonders - wenn aus der Fiktion, wenn aus Pepperland wieder die Realität und aus Sgt Peppers Lonely Hearts Club Band wieder die echten vier werden. Wenn ich mir dann überlege, dass es dieses autodidaktische Wunder nie wieder geben wird...nein, ich denk lieber nicht drüber nach.

25
Jun
2007

Die fünf (vier, drei) entspannten Jungs, die wissen was sie können und es niemand mehr zeigen müssen



Nach über zehn Jahren, in denen es die Dinger einfach nicht gab, jetzt endlich wieder da: zwei der großartigsten Platten und eine der coolsten Bands aller Zeiten reloaded. Weswegen ich seit vier Tage nahezu ununterbrochen mich mit den Travelling Wilburys beschäftige, mit Lefty und Lucky und Nelson und all den anderen Wilbury-Brüdern, die Ende der 80er mal die amerikanischen Musikjournalisten mit der Geschichte narrten, sie seien die 5 Wilbury-Brüder und würden gelegentlich zusammen Musik machen. Und die Journalisten-Jungs fanden die Musik großartig und schrien nach mehr. Wer im Video genau hinsieht, entdeckt dann schnell, wer die 5 Wilburys sind, ein ziemlicher Spaß übrigens. (Herr A? Ich höre?!). Ich mag die fünf vier drei Jungs heute noch, ich mag dieses völlig entspannte rangehen von Leuten an die Musik, die sich ihrer Sache sicher sind, die wissen was sie können, die keine Leistungsschau mehr abliefern müssen. Dass es die Wilburys aus naheliegenden Gründen nicht mehr geben wird, ewig schade.

Wer´s genau wissen will, wie das damals war: hier entlang.
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